Bundestags-Direktmandat in Friedrichshain-Kreuzberg: Canan Bayram will Hans-Christian Ströbele beerben
Folgt Bayram Ströbele nach? Die Integrationspolitikerin will Direktkandidatin der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg werden.
Die Grünen-Abgeordnete Canan Bayram (51) will Nachfolgerin von Hans-Christian Ströbele werden und im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg-PrenzlauerBerg Ost kandidieren. Das kündigte die Integrationspolitikerin am Dienstagabend bei einem Treffen der Bezirksgruppe an.
„Ich traue mir das zu“, sagte die Juristin, die seit 2006 Mitglied des Abgeordnetenhauses ist und 2009 von der SPD zu den Grünen wechselte. Sie habe in vielen Gesprächen mit Personen aus der Partei und im Bezirk Zustimmung für eine Kandidatur erhalten und sich dann entschieden. „Gerade bei essentiellen Fragen, wie dem Asyl- oder Mietrecht kann man auf Bundesebene einfach mehr erreichen“, sagte Bayram.
Antje Kapek, Fraktionschefin der Grünen im Abgeordnetenhaus, begrüßte Bayrams Kandidatur: „Sie ist im Wahlkreis gut vernetzt, hat Herz und Biss und kann gerade in der Flüchtlingspolitik ein Korrektiv auch für die Grünen sein.“ Kapek zeigte sich optimistisch, dass die Grünen das Direktmandat behalten werden. „Klar, Ströbele war eine Jahrhundertfigur, aber Canan ist eine Kämpferin.“
Ob Bayram tatsächlich zur Wahlkreiskandidatin der Partei nominiert wird, entscheidet die Bezirksbasis am 11. März. Wie berichtet, erwägt auch Grünen-Baupolitiker Andreas Otto eine Bewerbung in Friedrichshain-Kreuzberg. Otto ist seit 2006 direkt gewählter Grünen-Vertreter im Abgeordnetenhaus aus Pankow.
Sabine Beikler/Felix Hackenbruch