Beuth-Hochschule: Campus auf dem Flughafen Tegel soll 80 Millionen Euro kosten
TXL ist noch nicht geschlossen, da plant die Beuth-Hochschule schon mal den Umzug ins Terminal durch. Ab 2019 sollen die Studenten hier lernen können. Schon jetzt geht die verspätete Schließung des Flughafens ins Geld.
Das Warten auf die Eröffnung des Flughafens BER geht ins Geld – auch bei den potenziellen Nachnutzern des Flughafens Tegel. Die Beuth-Hochschule in Wedding rechnet aktuell mit zwei Millionen Euro Mehrkosten. Mietverträge für Außenstandorte, die nach einem Umzug nach Tegel eigentlich auslaufen sollten, mussten verlängert werden, sagte Beuth-Vizepräsident Hans Gerber im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses.
Insgesamt sei die Hochschule bereits „in der Zielgeraden“, was die Planung für Tegel betreffe, sagte Gerber. Dort sollen vor allem „Urban Technologies“, also städtische Zukunftstechnologien versammelt werden, etwa Forschung zu „Pflanzen im urbanen Raum“ sowie Gebäude- und Energietechnik. Außerdem ist ein Gründerzentrum im Terminalgebäude geplant. Wissenschaftsstaatsekretär Knut Nevermann erkannte an, dass die Beuth-Hochschule bereits jetzt einen „riesigen Raumbedarf“ habe. Weitere Zwischenlösungen zur Linderung der Raumnot lehnte Nevermann aber ab. Wie der Umbau Tegels zum Hochschulstandort finanziert werden soll, stehe bisher noch nicht fest: „Aber das dauert ja auch noch ein bisschen.“
Bislang sind nur Planungskosten von 1,5 Millionen Euro im laufenden Haushalt eingestellt. Der Finanzbedarf für den Ausbau der Beuth-Hochschule wird nach dem vorliegenden Masterplan auf bis zu 200 Millionen Euro geschätzt. Rund 65 Millionen davon entfallen auf den neuen Standort Tegel.
Standort an der Kurfürstenstraße in Schöneberg wird aufgeben
Die Entwicklungsgesellschaft Tegel Projekt schätzt den Finanzbedarf in Tegel sogar auf 80 Millionen Euro. Die Beuth-Hochschule ist neben der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Schöneweide eine der großen Nachwuchsschmieden für Ingenieure und Ökonomen. Derzeit sind 12.000 Studenten eingeschrieben, 500 davon sind Fernstudenten. Damit ist die Hochschule schon jetzt überbelegt.
Der Campus der Beuth-Hochschule bleibt an der Luxemburger Straße in Wedding. Nur rund 15 Prozent des Flächenbedarfs soll nach Tegel verlagert werden. Dafür werden Außenstandorte, etwa an der Kurfürstenstraße, aufgegeben. Auch ein Grundstück an der Luxemburger Straße soll verkauft werden. Die möglichen Erlöse werden auf fünf bis sechs Millionen Euro geschätzt. Zusätzlich könnte jährlich eine Million Euro an Mietkosten eingespart werden.
Nach derzeitiger Planung kann frühestens 2016 mit den Umbauarbeiten in Tegel begonnen werden. Dafür sind laut Masterplan drei Jahre veranschlagt. 2019 wäre dann der Einzug ins Hexagon. Noch eine lange Zeit mit „hohem Leidensdruck“ (Gerber) für Dozenten und Studenten.