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Das frühere BVG-Fundbüro in der Potsdamer Straße 180 macht jetzt dicht.
© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Friedrichshain: BVG und S-Bahn teilen sich bald ein Fundbüro

Die Fundbüros von BVG und S-Bahn ziehen an einen gemeinsamen Standort nahe der Warschauer Straße. So soll das Angebot kundenfreundlicher werden.

Eine Atmosphäre wie in einem Hallenflohmark. Regale reihen sich an Regale, voll mit Gegenständen, vom Gebrauch patiniert und den Geruch tausender Geschichten verströmend. Nur Schnäppchenjäger gibt es hier keine. Als das Fundbüro der BVG im August 2008 die Räume in der Potsdamer Straße bezog, war der Platz reichlich bemessen. Zehn Jahre später: Bei gleichbleibenden 550 Quadratmetern Fläche ist die Menge der Fundsachen kontinuierlich gestiegen – auf zuletzt etwa 70.000 Dinge im Jahr. Sechs Monate lang wird alles aufbewahrt, bevor über die weitere Zukunft entschieden wird, Versteigerung oder Entsorgung.

Das Platzproblem wird in den kommenden Wochen gelöst. Denn das Fundbüro der BVG zieht aus der bekannten Potsdamer Straße in Schöneberg aus. Und wird künftig in der Rudolfstraße in Friedrichshain nahe dem Bahnhof Warschauer Straße zu finden sein. An diesem Standort wird dann auch das Fundbüro der S-Bahn untergebracht.

Kundenfreundlich und mehr Platz

Diese hatte bisher gar kein ausdrückliches Hauptstadt-Fundbüro, sondern nur ein sogenanntes Zwischenlager am Bahnhof Lichtenberg. Aus diesem wurden Fundsachen, die nicht sofort abgeholt wurden, weiter nach Wuppertal geschickt – in das zentrale Fundbüro der Deutschen Bahn. Wenn etwas dort gelandet war, musste ein kompliziertes Verfahren mit einem „Nachforschungsauftrag“ und einer aufwändigen Transportlogistik in Gang gesetzt werden. Es konnte dauern, bis ein in Berlin verlorener Gegenstand wieder zurück war.

Der gemeinsame Standort der Fundbüros von BVG und S-Bahn ist sinnvoll. Erst einmal gibt es dort ausreichend Platz für all die Gegenstände, die in Bussen und Bahnen vergessen werden. Außerdem gibt es damit nur noch einen Ort, an den sich ein Suchender wenden muss. Es soll damit kundenfreundlicher sein.

Denn in der Vergangenheit sind Fahrgäste, die etwas in der S-Bahn oder den Bahnhöfen der Deutschen Bahn verloren hatten, häufig zum BVG-Fundbüro gefahren. Dort erfuhren sie, dass dieser Standort nicht für sie zuständig war, wurden dann nach Lichtenberg zum Zwischenlager geschickt, um eventuell zu hören, dass die Dinge schon nach Wuppertal transportiert worden waren. Langfristig soll sogar eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Büros entwickelt werden, die doppelte Anfragen überflüssig macht.

450 Kisten voll mit akribisch inventarisierten Kleingegenständen sowie die großen Objekte wie Rollstühle, Couchgarnituren und – selbst Beinprothesen – werden jetzt in den kommenden Wochen in die Rudolfstraße gebracht – mitsamt den eventuell mysteriösen Geschichten, die sich dahinter verbergen.

Das Büro Potsdamer Straße ist jetzt geschlossen. Wer einen Gegenstand vermisst, muss sich bis zum 20. August gedulden. Dann wird in der Rudolfstraße 1 - 8 der provisorische Betrieb aufgenommen. Vor einem Besuch dort bittet die BVG jedoch zunächst um eine telefonische Absprache unter 030/19449. Für den 3. September ist die offizielle Eröffnung und die Aufnahme des regulären Betriebs geplant.

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