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Dynamische Fahrgastinformation der BVG in der U5.
© Jörn Hasselmann

Fahrgastinformationen in Berlin: BVG testet neues dynamisches Anzeigensystem

Die BVG testet neues Anzeigesystem in der U-Bahn, das Fahrgäste schon vor dem Umsteigen informiert. Allerdings gibt es Schwierigkeiten bei der Datenübertragung.

Die BVG wird noch dynamischer. In einigen Zügen vor allem auf der U-Bahn-Linie 5 und auf den Linien 1 bis 4, auf denen Kleinprofilwagen fahren, nutzt sie seit Kurzem die vorhandenen Monitore für ein neues Informationsangebot. „Dynamische Fahrgastinformation“, steht auf dem rechten Bildschirm, auf dem linken werden in Echtzeit die nächsten Abfahrten von Straßenbahn- und Buslinien angezeigt. BVG-Sprecherin Petra Nelken bestätigte auf Anfrage, dass es sich um einen Test handelt. In einigen Wochen wolle die BVG das Projekt der Öffentlichkeit vorstellen. Wenn der Test erfolgreich sei, werde man das System in allen neuen Fahrzeugen einbauen, hieß es.

Derzeit werden auf den Monitoren neben den Umsteigeverbindungen des nächsten Bahnhofs auch Angaben zur Barrierefreiheit gemacht, zum Beispiel mit den Symbolen „Fahrstuhl“ oder „Rampe“. Nur: Aufzüge sind bei der BVG gerne kaputt. Diese Liste ist für Fahrgäste im Internet zugänglich, unter www.brokenlifts.org finden Fahrgäste Angaben zu BVG, S-Bahn und Fernbahn gebündelt.

Komplexe Angelegenheit

Hier beginnen allerdings die Schwierigkeiten. Die Information, ob ein Fahrstuhl auch wirklich funktioniert, muss den Monitor in der U-Bahn erreichen. BVG-Sprecherin Nelken sagte, dass es „ziemlich schwierig“ sei, alle Informationen aus den verschiedenen Datenbanken zusammenzuführen. So müsse das System erkennen, auf welchem Gleis der Zug unterwegs ist, um korrekt anzugeben, ob an der nächsten Station links oder rechts ausgestiegen werden muss. Das funktioniere noch nicht, sagte ein Techniker.

Sinnvoll wäre es, bei Störungen weitere Informationen schnell einzusteuern, sagte Nelken. Bei dem Feuer am Alexanderplatz am Dienstag hätte man im Idealfall die Fahrgäste sofort informieren können, dass der Zug nicht bis Alex fährt, sondern vorher endet. Sinnvoll wäre auch, Informationen über Störungen bei der S-Bahn in die U-Bahn-Züge zu leiten. Da auf der U5 an vier Stationen in die S-Bahn umgestiegen werden kann, könnten Fahrgäste noch während der Fahrt umplanen, sagte Nelken.

Die Züge sind zu schnell für die Informationen auf den Monitoren

Die BVG-Sprecherin nennt noch ein Problem: Die Züge sind so schnell, dass kaum Zeit für Informationen auf den Monitoren sei. Zwischen Alexanderplatz und der nächsten Station Schillingstraße liegen gerade mal gut 500 Meter, das sind im Zug wenige Sekunden. Die Angabe, wann oberirdisch der nächste Bus oder die nächste Tram abfährt, funktioniert bereits. Der exakte Standort aller Fahrzeuge werde über GPS ständig verfolgt. Mit diesen Daten funktionieren zum Beispiel die bekannten „Daisy“-Anzeigen an Haltestellen, die den nächsten Bus oder Zug minutengenau ankündigen. „Daisy“ ist die Abkürzung von „Dynamisches Auskunfts- und Informationssystem“. In U-Bahn-Tunneln stammen die Daten dafür von der Zugsicherung.

Informationen sind aus Sicht der BVG übrigens das beste Mittel gegen verärgerte Fahrgäste: Wer weiß, wieso ein Bus oder ein Zug nicht fährt, reagiere meist gelassener.

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