Verdi denkt über Aktionen nach: BVG-Personal könnte bald für kürzere Arbeitszeiten streiken
Am 25. September startet die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgeberverbänden. Wenn es keine Einigung gibt, könnte es zum Streik kommen.
Die Gewerkschaft Verdi schließt Aktionen oder Warnstreiks bei der BVG nicht aus, sollte die nächste Verhandlungsrunde am 25. September mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden (KAV) zu keinem Ergebnis führen.
Derzeit werden auf Bundesebene Verhandlungen über einen Rahmentarifvertrag geführt mit dem Ziel, die Tarifverträge Nahverkehr für 87000 Beschäftigte in allen Bundesländern anzugleichen.
Gleichzeitig verhandelt Verdi in Berlin und Brandenburg über einen Manteltarifvertrag. Bei der BVG arbeiten Beschäftigte, die 2005 und später anfingen, 39 Stunden die Woche. Das betrifft 8443 Beschäftigte.
Die 6472 Arbeitnehmer, die schon länger dabei sind, haben eine 36,5-Stunden-Woche. Verdi fordert nun für rund 15000 BVG-Mitarbeiter eine 36,5-Stunden-Woche und Mitgliedsvorteile wie zusätzliches Urlaubsgeld für Verdi-Mitglieder.
Dass die KAV sich auf die Verdi-Forderung einlässt, ist unwahrscheinlich: Erst 2019 erhielten alle BVG-Beschäftigten rückwirkend ab 1. Januar acht Prozent mehr Geld. Die Personalkosten stiegen um 102 Millionen pro Jahr.
[Was läuft im Verkehr? Die wichtigsten Meldungen aus Berlin lesen Sie morgens ab 6 Uhr im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint. Kostenlos und kompakt: checkpoint.tagesspiegel.de]
Sollte sich Verdi mit der sofortigen Angleichung der Arbeitszeiten durchsetzen, würden sich nach Tagesspiegel-Informationen die Personalkosten auf 108 Millionen Euro erhöhen. Ein Kompromiss bei der aktuellen Tarifrunde könnte sein, dass Beschäftigte mit einer 39-Stunden-Woche stufenweise über einen längeren Zeitraum ihre Arbeitszeit reduzieren können.