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Na dann: hoch. Der Müggelturm.
© Thomas Loy

Berlin: BVG-Fähre und Müggelturm - ein Hoch auf Köpenick!

Der Fährmann der BVG rudert wieder übers Wasser, der Turm ist auch geöffnet. Tagesspiegel-Redakteur Andreas Conrad freut sich im Südosten.

Die Ausführungen des Dudens zur deutschen Rechtschreibung sind manchmal ziemlich überraschend. Instinktiv würden die meisten Sprachkundigen wohl den an einen Fährmann gerichteten Zuruf „holüber“ beim Schreiben in zwei Bestandteile zerlegen, eben den Imperativ „hol“ und das richtungsweisende Anhängsel „über“. Aber nein, der Duden sieht das anders, empfiehlt stattdessen „holüber“.

Na, egal, wichtiger ist schließlich, dass tatsächlich jemand kommt, ob auf Zuruf oder ohne. Wobei der sich bei einem nur geringen Abstand der beiden Ufer eigentlich erübrigt, der Fährmann kapiert das Anliegen auch so. Und die Müggelspree zwischen den Anlegern „Kruggasse“ in Rahnsdorf und „Spreewiesen“ in Müggelheim ist nun mal nicht der Mississippi, zwölf Ruderschläge genügen für die Überquerung.

Ruderfähre der BVG in Treptow-Köpenick.
Die Fähre der BVG - ein herrliches Vergnügen (wenn man nicht rudern muss).
© Kitty Kleist Heinrich

Seit dem 1. Mai wird dort in dem zeitweilig von der Abwicklung bedrohten Fährkahn „Paule III“ im BVG-Auftrag wieder hin- und hergerudert, mit neuem Fährmann, der langjährige Vorgänger auf der Fährverbindung F 24 hatte sich im Herbst in den Ruhestand verabschiedet. Immer in der Sommersaison, an Wochenenden und Feiertagen stündlich zwischen 11 und 19 Uhr, kann man sich übersetzen lassen, es reicht ein BVG-Fahrschein. Acht Fahrgäste ohne oder vier mit Fahrrädern passen hinein, Tandems oder E-Bikes müssen draußen bleiben: zu schwer.

Seit 1911 besteht diese Fährverbindung, und wenngleich damals genau genommen weder Rahnsdorf noch Müggelheim zu Köpenick gehörten, ist sie doch mittlerweile so eng mit dem einstigen Bezirk verbunden wie der Hauptmann von Köpenick, der seinen Schabernack 1906 trieb, oder der ebenfalls am 1. Mai wieder in Betrieb genommene Müggelturm, dessen erstes Exemplar bereits 1889 eröffnet worden war. Fähre, Hauptmann, Turm – der Dreiklang von Köpenick.

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