Urban Gardening in Berlin: Bürgergärten gegen das Bienensterben
Der rot-rot-grüne Senat will urbanes Gärtnern in der Hauptstadt fördern. Das soll Mensch und Biene zugutekommen.
Wären die Bienen ausgestorben, gäbe es keine Äpfel, Erdbeeren, Gurken oder Kürbisse mehr. Diese Pflanzen sind auf die Bestäubung von Bienen angewiesen – wie bis zu 80 Prozent des Obstes und Gemüses. Rot-Rot-Grün will den Senat in einem Antrag, der am Donnerstag, dem 15. November, im Abgeordnetenhaus debattiert wird, auffordern, eine „Strategie für Bienen und andere Bestäuber“ zu entwickeln.
Einer Studie von 2008 zufolge stammt jeder dritte Löffel Nahrung von Lebensmitteln, die auf Bienenbestäubung basieren.
Bienen für eine lebenswerte Stadt
Die Berliner sollen durch eine Öffentlichkeitskampagne sensibilisiert werden, dass die Bienen für eine lebenswerte Stadt wichtig sind. 16 Imkervereine betreuen in Berlin mehr als 5000 Völker, die auf Terrassen oder Flachdächern ihr Zuhause haben. Die Koalition will ein besseres Nahrungsangebot für Bienen und Grundstücke landeseigener Unternehmen für Bienenstöcke bereitstellen. „Das ist ein Geben und Nehmen“, sagte Grünen-Politiker Turgut Altug.
In einigen Bezirken wird auf die Bienenfreundlichkeit beim Anbau von Bäumen und Blumen geachtet. Projekte für die „essbare Stadt“, eine weltweite Idee, Grünanlagen in essbare Landschaften umzugestalten wie die Pflanzung von Obstbäumen oder -sträucher, gibt es in mehreren Bezirken. Rot-Rot-Grün will deshalb das „Urban Gardening“ in Berlin verwurzeln und fordert einen Ansprechpartner in der Senatsumweltverwaltung für Bürger und Aktivisten, die neue Gärten anlegen.
Mit interessierten Berlinern soll der künftige „Stadtgarten-Spezialist“ ein gesamtstädtisches Konzept für urbane Gärten, Bildungsangebote für Kitas und Schulen sowie eine Strategie zum ökologischen Gärtnern entwickeln. Es gibt keine aktuellen Zahlen über Standorte urbaner Gärten in Berlin, die selbst verwaltet sind. Die urbanen Gärten sind nicht in einem fortlaufenden Kataster erhoben.
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