Wirtschaftsstandort Berlin: Boomtown oder Hauptstadt der Pannen?
Eine Umfrage zeigt: Die Deutschen trauen Berlin wirtschaftlich wenig zu, während die Hauptstädter fest von ihrer Stadt überzeugt sind. Nur in einer Frage sind sich alle einig.
Trotz sinkender Arbeitslosigkeit und überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum: Die Deutschen trauen ihrer Hauptstadt ökonomisch nur wenig zu. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie, die das Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Tagesspiegel durchgeführt hat. Demnach halten 40,9 Prozent der Befragten Berlin für einen unattraktiven Wirtschaftsstandort – 22 Prozent sind unentschieden. Lediglich 7,1 Prozent der Deutschen hielten die deutsche Hauptstadt als Wirtschaftsstandort für „sehr attraktiv“. Ganz anders sehen es indes die Berliner selbst, die ihre Stadt lieben. 54 Prozent von ihnen halten Berlin für einen attraktiven Wirtschaftsstandort.
Gerrit Richter, Civey-Geschäftsführer, sieht hierfür ein zentralen Grund: „Berliner erleben hautnah, dass es wirtschaftlich bergauf geht in der Stadt. Das Straßenbild verändert sich, die Mieten steigen und Unternehmen bauen neue Niederlassungen“, sagte er dem Tagesspiegel. „Vieles davon wird jedoch im Rest von Deutschland nicht wahrgenommen. Hier stehen eher Negativ-Nachrichten von der Flughafenbaustelle BER oder die Schwierigkeiten in der Verwaltung im Vordergrund.“
Immerhin, in einer Sache gibt es Einigkeit zwischen der Binnen- und der Außensicht: Die Zahl der Arbeitsplätze wird in der Hauptstadt in den kommenden fünf Jahren steigen, davon sind sowohl die befragten Berliner überzeugt wie auch alle anderen Deutschen. Wie stark dieses Wachstums ausfallen wird, darüber herrscht gleichwohl wieder Uneinigkeit. So sind 66,5 Prozent der Berliner überzeugt, dass in ihrer Stadt mehr Jobs geschaffen werden, während diese Entwicklung in Gesamtdeutschland das lediglich 43,3 Prozent prognostizieren.
Am attraktivsten ist Berlin dabei als Standort für Unternehmen der Digitalwirtschaft, das sagten laut Studie 24,8 Prozent der Deutschen (und sogar 37,2 Prozent der Berliner). Auf Platz zwei respektive drei Folgen die Branchen Tourismus (26,9 Prozent) und Medien (12,2 Prozent). Für die Studie wurden von Civey im Januar 2018 insgesamt 844 Berliner befragt – und 5020 Menschen bundesweit.
Dieser Artikel ist die Kurzfassung eines Artikels aus der "Berliner Wirtschaft", der wöchentlichen Sonderseite zum Wirtschaftsleben in Berlin, die am Mittwoch zum ersten Mal erscheint. Die ganze Seite gibt es auch im E-Paper.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität