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Zu Gast bei Artur Brauner. Dem Filmproduzenten gehört das Haus am Ku'damm, Ecke Knesebeckstraße, in dem im Mai das Hotel „Amedia“ eröffnet.
© Thilo Rückeis

Hotelprojekte in der City West: Billig oder teuer – für jeden ist etwas dabei

Der Hotelbau-Boom in Berlin geht weiter: In der westlichen Innenstadt sind allein in diesem Jahr drei Eröffnungen geplant – zum Beispiel in einem Haus von Artur Brauner am Ku’damm und im Jugendstilbau des einstigen Hotels am Steinplatz.

Noch immer wirbt der Schriftzug „CCC Filme in aller Welt“ an der Ecke Kurfürstendamm und Knesebeckstraße für die Film- und Fernsehproduktion von Artur Brauner, dem der siebenstöckige 50er-Jahre-Bau gehört. Bald übernachten darin auch Gäste aus aller Welt: Am 1. Mai eröffnet die österreichische Hotelkette Amedia in sechs Etagen ein Vier-Sterne-Haus mit 194 Zimmern. Die Geschäfte im Erdgeschoss – darunter Pelz Lösche, ein Steakhaus und eine Schuhhandlung – bleiben unberührt.

Ursprünglich hatte Brauner vor zwei Jahren ein Hotel der Marke „Holiday Inn“ angekündigt, das seine Firma selbst betreiben wolle. Gleich neben dem neuen Hotel, am Ku’damm 202, hatte der heute 94-Jährige bereits 1999 sein „Hollywood Media Hotel“ eröffnet.

Einige seiner Immobilien stehen wegen Millionenschulden unter Zwangsverwaltung, doch das Haus an der Ecke Knesebeckstraße soll nicht dazu gehören. Die 2008 von einem Hotelier gegründete Amedia-Gruppe hat bisher zwölf Häuser in Österreich und Deutschland, aber noch keines in Berlin. Eine Sprecherin nannte als Besonderheit das „Free-Media-Konzept“: Gäste könnten kostenfrei ein Wlan in jedem Zimmer nutzen, Filme per „Video on demand“ anschauen und Gratis-Telefonate in 24 Länder führen.

Bekannt war das Eckhaus einst durch das dänische Restaurant „Kopenhagen“ mit einem großen Schankvorgarten. 1999 kündigte Brauner den Vertrag und überließ die Räume im Erdgeschoss Mercedes-Benz. Aber Ende 2010 schloss der Showroom des Autokonzerns ohne Angabe von Gründen. Inzwischen ist „Pelz Lösche“ eingezogen – das Geschäft hatte seine ursprünglichen Räume zwischen dem Neuen Kranzler-Eck und der Uhlandstraße 2010 verloren.

Die Baugerüste sind gefallen. Die Marriott-Gruppe will das einst berühmte Hotel am Steinplatz im denkmalgeschützten Jugendstilbau neu aufleben lassen.
Die Baugerüste sind gefallen. Die Marriott-Gruppe will das einst berühmte Hotel am Steinplatz im denkmalgeschützten Jugendstilbau neu aufleben lassen.
© Thilo Rückeis

Das Hotelprojekt ist nicht das einzige in der City West. Erst vor kurzem öffneten das Luxushotel Waldorf-Astoria im Zoofenster-Hochhaus am Breitscheidplatz und das aletto-Hostel im alten Gerichtsgebäude hinter dem Amerika-Haus in der Hardenbergstraße. Im Juni will die spanische Riu-Kette ein Vier-Sterne-Haus mit 357 Zimmern im früheren Philips-Hochhaus neben der Urania in Schöneberg eröffnen.

Im Herbst soll außerdem das einst berühmte „Hotel am Steinplatz“ neu erstehen: Im Baudenkmal am Steinplatz 4, Ecke Uhlandstraße, entsteht zurzeit ein Fünf-Sterne-Haus der Marriott-Gruppe mit 87 Zimmern. Es wird das erste deutsche Hotel der als besonders exklusiv beworbenen Marriott-Marke „Autograph Collection“.

Die Eröffnung fällt in ein Jubiläumsjahr, denn vor 100 Jahren hatte Max Zellermeyer das ursprüngliche Hotel am Steinplatz gegründet. Der Jugendstilbau ist neben den Hackeschen Höfen das letzte erhaltene größere Werk des Architekten August Endell in Berlin. Das Hotel war ähnlich luxuriös wie das Adlon. Zu den Stammgästen gehörten Prominente wie Yehudi Menuhin, Romy Schneider und Günter Grass. Doch in den 70er Jahren wurde das Haus zum Seniorenheim, später stand es lange leer.

Im künftigen Hochhaus „Upper West“ am Breitscheidplatz will die Budget-Kette Motel One 2016 ein großes Hotel eröffnen. Dem geplanten 119-Meter-Turm mussten soeben die letzten Reste des alten Schimmelpfeng-Hauses weichen.

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