Berlin-Spandau: Wieder Snacks für Badegäste - und eine ganz späte Öffnung
Mit der Gastronomie geht's voran im Schwimmbad Spandau-Süd. In Staaken öffnet das Bad aber erst spät - und nur kurz.
Eine gute und eine schlechte Nachricht hatte Jörg Labenski, Mitglied der Spandauer Betriebsleitung der Berliner Bäderbetriebe, im Gepäck. Für das Kombibad Spandau-Süd an der Gatower Straße konnte endlich wieder ein Gastronomie-Pächter gefunden werden. Er richtet sich gegenwärtig auf die Versorgung der Freibad-Besucher in den Sommermonaten ein und soll dann ab September/Oktober auch die Restauration in der Schwimmhalle übernehmen.
Dagegen besteht kaum Hoffnung auf eine Wiederinbetriebnahme der Sauna, die mit Beginn der Bad-Sanierung vor sieben Jahren aus Kostengründen geschlossen wurde. Die Räume sind leergeräumt, die Leitungen gekappt.
Frage nach Privatisierung der geschlossenen Sauna
Die bei den BVV-Wahlen im vergangenen Jahr erfolglose Wählerinitiative soziales Spandau (WisS) um die ehemaligen SPD-Mitglieder Jürgen Kessling und Michael Althoff hatte am Mittwochabend unter dem Motto „Geht Spandau baden?“ in die Galerie des Kulturhauses geladen. Doch nur ein gutes Dutzend Interessenten war der Einladung gefolgt, überwiegend Stammgäste der Spandauer Bäder und Vereinsvertreter. Viele Saunafreunde könnten es sich nicht leisten, die Alternativangebote privater Spa-Betreiber zu nutzen, so Kessling. Der plädierte für eine Prüfung der Kostenfrage einer Wiederinbetriebnahme. Aus dem Publikum wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht auch die Sauna an einen privaten Investor vergeben werden könnte.
Freibad Staaken öffnet am - aufgepasst! - 20. Juli
Das Freibad an der Gatower Straße wird ab dem 13. Mai täglich von 7 bis 20 Uhr seine Pforten öffnen. Sollte das Wetter tatsächlich schon früher zum Bad unter freiem Himmel einladen, sei man flexibel, sagte Labenski. Durch den Einbau zusätzlicher Durchlauferhitzer soll das Problem der oft kalten Duschen abgestellt werden.
Das Freibad Staaken wird nur in der Ferienzeit vom 20. Juli bis zum 4. September zur Verfügung stehen, allerdings mit verlängerten Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr. Während der Sommerferien werden die Schwimmhallen an der Gatower- und an der Radelandstraße geschlossen. Im Kombibad hält man sich aber die Option offen, bei schlechtem Wetter das Freibad zu schließen und die Halle zu öffnen.
Kaum Nachwuchs beim Personal
„Spandau sieht diesmal noch ganz gut aus“, sagte Labenski zur Personalknappheit bei den Bäderbetrieben. Für den multifunktionalen Beruf des „Fachangestellten für Bäderbetriebe“, in dem der Job des klassischen Bademeisters aufgegangen ist, gebe es kaum Nachwuchs. Das liege an der schlechten Bezahlung trotz Samstags-, Sonntags- und Spätdiensten.
Vertreter des TSV Spandau 1860 und der Wasserfreunde Spandau 04 beklagten die Engpässe bei der Vereinsnutzung der Bäder und die Aufteilung der Beckenfläche zwischen den Clubs ohne Berücksichtigung der jeweiligen Nutzerzahlen. „Unser Problem ist, dass wir keine Wasserzeiten mehr haben“, so Jörg Labenski. Eine teilweise Übernahme des Betriebs einzelner Bäder durch Vereine zur Gewährleistung längerer Öffnungszeiten scheint auch keine Lösung darzustellen. Sven Spannekrebs von der Wasserfreunden 04, die einige Zeit lang das Staakener Freibad betrieben haben, sprach von einem „finanziellen Fiasko“.
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Rainer W. During