Brunnen in Steglitz-Zehlendorf wieder an: Wasser marsch!
Das Wasserrätsel von Steglitz-Zehlendorf ist zwar nicht gelöst, aber die ersten Brunnen sprudeln wieder. Wie berichtet, waren die zehn Bezirksbrunnen trocken, weil es schon 2012 zu einem unerklärlichen Wasserverlust gekommen und danach das Geld alle war.
Das Wasser in einigen Brunnen in Steglitz-Zehlendorf sprudelt wieder. Ein aufmerksamer Leser machte den Tagesspiegel darauf aufmerksam. Allerdings wusste er sogar mehr als das Bezirksamt. Denn dort hatte man zwar in den letzten Tagen mehrfach mit dem Betreiber und Sponsor, die Firma Ströer, verhandelt, aber wann genau das Wasser angestellt werden sollte, das war nicht klar.
Aus der Firma Ströer hieß es, es würden jetzt wieder fünf von zehn Brunnen laufen, aber offiziell wollte sich am Freitag dazu niemand äußern. Die Kommunikation, hieß es von allen Beteiligten, habe sich die Grünen-Stadträtin Christa Markl-Vieto vorbehalten. Sie war aber am Freitag nicht im Bezirksamt.
Schon lange hatten sich manche Einwohner in Zehlendorf gewundert, warum die Brunnen trocken sind. Eine Antwort hatte es öffentlich dazu erst bei der letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gegeben, als die Stadträtin der Grünen eine Kleine Anfrage dazu beantworten musste. Es sind Wassermengen in der Größe eines Schwimmbades einfach verschwunden, hatte das Bezirksamt offenbart. Und wörtlich sagte die Stadträtin: „Wir haben keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte."
Einige Tage später hatte der Zehlendorf Blog nochmals nachgefragt, aber noch immer lautete die Antwort des langjährigen Leiters des Tiefbauamtes, Martin Müller-Ettler: "Nein, es gibt leider keine Erklärung, wir rätseln noch immer." Eine solche Geschichte sei ihm, sagte Müller-Ettler, in 25 Dienstjahren nicht vorgekommen. Aber der Amtsleiter hatte schon auch angedeutet, dass sich eine Lösung abzeichnet. Er wollte nichts versprechen, aber es war klar, wenn wieder angeschaltet wird, dann werden wohl der Mexikoplatz und der Brunnen in Zehlendorf Mitte zu den ersten gehören. Außerdem feiert am 1. Juli der Stadtpark Steglitz sein 100-jähriges Jubiläum. Auch der große Brunnen im Park, sagte Müller-Ettler, soll dann möglichst wieder Wasser haben.
Was allerdings mit dem Wasser im Brunnen am Hermann-Ehlers-Platz geschehen ist, bleibt weiterhin offen. Dort kam es 2012 zu den erheblichen Wasserverlusten. "Wir haben das erst gut ein Jahr später gemerkt, weil die Wasserbetriebe ihre Rechnungen erst im jeweils nächsten Jahr verschicken", hatte Müller-Ettler im Gespräch mit dem Zehlendorf Blog des Tagesspiegels vor wenigen Tagen gesagt. Insgesamt liegen die Betriebskosten für alle zehn Brunnen im Bezirk im Jahr zwischen 80000 und 100000 Euro.
Die Autoren arbeiten für den Tagesspiegel, der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin aus dem Südwesten.