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Wirtschaft und Kunst – seit zehn Jahren unter einem Dach. Das Unternehmerinnenzentrum und das Atelierhaus an der Brandenburgischen, Ecke Sigmariner Straße.
© Cay Dobberke

Berlin-Wilmersdorf: Unternehmerinnen und Künstler feiern Jubiläum

Seit zehn Jahren gibt es das Unternehmerinnenzentrum UCW und Ateliers im selben Haus in Wilmersdorf. Nun bekommt das UCW einen neuen Namen, während die Künstler in der Kommunalen Galerie ausstellen.

Das „Unternehmerinnen und Gründerinnen Zentrum Charlottenburg-Wilmersdorf (UCW)“ hat sich gut etabliert. Im zehnten Jahr seines Bestehens nutzen 37 von Frauen geführte Firmen und drei Vereine das ehemalige Gebäude des bezirklichen Gesundheitsamts mit der Adresse Sigmaringer Straße 1, dessen Eingang an der Brandenburgischen Straße liegt.

Nur der sperrige Name störte Unterstützerinnen wie die Berliner Abgeordneten und Vorstandmitglieder des Fördervereins, Franziska Becker (SPD) und Nicole Ludwig (Grüne) oder die Gleichstellungsbeauftragte in der City West, Carolina Böhm, die im Beirat sitzt.

UCW heißt jetzt „UnternehmerinnenCentrum West“

Also wurde anlässlich des Jubiläums ein neuer Name gesucht. In einem Wettbewerb gab es fast 100 Ideen von Mieterinnen und Sympathisanten des Hauses – von „Wilma“ und „Schachtelbude“ bis zu „Ladies in Business“ oder „World of Working Women“. Jetzt setzte sich ein unspektakulärer, aber praktischer Vorschlag durch: UCW steht künftig für „UnternehmerinnenCentrum West“.

So ändert sich nichts am Kürzel, dem Namen der Webseite und den E-Mail-Adressen. Zur Jury gehörten Becker, Böhm und Ludwig sowie die Grünen-Bundestagsabgeordnete Lisa Paus, die frühere Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen (SPD), Staatssekretärin Barbara Loth (Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen), Wirtschafts-Staatssekretär Henner Bunde, die Vize-Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin, Melanie Bähr, sowie Vertreter des Unternehmerinnenzentrums „Weiberwirtschaft“ und des Tagesspiegels.

Marula Di Como (li.) und Florencia Young (hinten re.) vom Kollektiv Migrantas im Gespräch mit anderen Unternehmerinnen.
Marula Di Como (li.) und Florencia Young (hinten re.) vom Kollektiv Migrantas im Gespräch mit anderen Unternehmerinnen.
© Cay Dobberke
Drei der Ateliermieter: Die Künstler Jürgen Kelling, Michaela Seliger und Piotr Bialoglowicz in dessen Arbeitsraum.
Drei der Ateliermieter: Die Künstler Jürgen Kelling, Michaela Seliger und Piotr Bialoglowicz in dessen Arbeitsraum.
© Cay Dobberke

Ateliers entgingen der Schließung

Im Gebäude geht es aber nicht nur um Wirtschaft. Ebenfalls seit zehn Jahren besteht darin das Künstlerhaus „sigmaringer1art“ mit 30 Ateliers. Vor knapp drei Jahren erwog das Bezirksamt, stattdessen Büros für die Verwaltung einzurichten, gab die Idee aber wieder auf.

Am Mittwoch, 24. Februar, um 19.30 Uhr wird eine Jubiläums-Ausstellungsreihe in der Kommunalen Galerie am Hohenzollerndamm 176 eröffnet. Zum Auftakt gibt es die Gruppenausstellung „Identitäten“ mit Werken von Theresa Beitl, Franziska Goes, Elisabeth Leyde, Bassirou Sarr und Georgi Tchkhaidze. 

Die Schau läuft bis zum 13. März (Di. bis Fr. 10 –17 Uhr, Mi 10 –19 Uhr, So 11 – 17 Uhr; Eintritt frei). Bis Juni folgen vier weitere Gruppenausstellungen aus dem Atelierhaus.

Aber auch das Unternehmerinnenzentrum wolle sich „stärker nach außen sichtbar machen“, sagt Nicole Ludwig. Im Stadtbild ist zum Beispiel schon das von den Argentinierinnen Marula Di Como und Florencia Young ins Leben gerufene Kollektiv „migrantas“ vertreten. Die sechs Frauen sprechen mit Flüchtlingen und anderen Migranten, dann gestalten sie Piktogramme zum Thema. Zu sehen sind diese an Werbewänden, auf Postkarten und Einkaufstaschen oder auch im U-Bahn-Fernsehen. 2011 zeichnete der Verein „Initiative Hauptstadt Berlin“ das Kollektiv mit seinem Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz aus.

Cay Dobberke

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