Mini-Mülleimer der BSR: Unser täglicher Dreck am Berliner Badesee
„Ich war geschockt“, berichtet eine Tagesspiegel-Leserin vom Glienicker See und zeigt Fotos. Die BSR reagiert. Und was ist mit den Grusel-Klo-Containern?
Was für ’ne Hitze – uff! Am Freitag werden’s 34 Grad. Blöderweise gab’s am Glienicker See prompt Ärger, über den der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau jetzt in seiner aktuellen Ausgabe berichtet hat.
Denn seit 1. Mai kümmert sich die BSR um die Reinigung der Badewiese am Glienicker See. Und die stellte keine Container auf, sondern putzige BSR-Eimerchen. Und das sah dann nach dem ersten Badevergnügen so aus wie auf dem Foto ganz oben an der Badestelle "Pferdekoppel" (nahe Ritterfelddamm).
„Am Samstagmorgen bin ich runter zum See und war geschockt“, berichtet Leserin Susanne Ceron Baumann. „Das Schlimme ist, dass der Plastikmüll in den See weht…“ Und Pizzakartons, Melonen und Kaffeebecher liegen treu auf der Wiese rum.
Der Newsletter nahm Kontakt mit der BSR auf, schilderte das Problem. Kurz danach meldete sich die Chefin der BSR-Unternehmenskommunikation, Sabine Thümler: Das Problem ist behoben – am Glienicker See wurden Container aufgestellt. Vor Ort stehen nun viele der BSR-Tonnen, die auch einen Deckel haben, was gut ist gegen Krähen und Co. Heute zeige ich Ihnen die Fotos.
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„Wir hatten bereits geplant, dort wieder größere Behälter aufzustellen, inzwischen ist das auch umgesetzt. Bei neu hinzugekommenen Flächen müssen wir erst einmal Erfahrungen sammeln und uns auf die Situationen bei verschiedenen Witterungslagen einstellen“, erzählt Thümler. Ähnlich ist es an den Havelstränden in Alt-Gatow oder an der Bürgerablage in Hakenfelde, wo die BSR seit 1. Mai im Einsatz ist.
Hier die erste Bilanz aus der BSR-Zentrale
„Insgesamt sind wir in den neuen Flächen in Spandau gut gestartet. Mit Beginn des schönen Wetters war das Müllaufkommen allerdings in unerwartetem Maße hoch und wir haben hier nachgesteuert.“
Ebenfalls jeden Badesommer auf der Agenda: die typischen WC-Container am Glienicker See. Genau: Die sind igittigitt. Auch hier ein Foto vom Wochenende. Die Dinger bleiben uns noch lange erhalten.
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2017 forderte Matthias Unger, Fraktionschef der FDP, die Anschaffung moderner Klos für Berlins beliebten Badesee. Die Container seien in einem „erbärmlichen Zustand und nur für hartgesottene Zeitgenossen“, sagte Unger (und hat damit hart untertrieben). Auch die WCs an der Bürgerablage in Hakenfelde kamen auf die Rathaus-Agenda. Die Stadträte Frank Bewig, CDU, und Helmut Kleebank, SPD, klemmten sich dahinter, doch Senatorin Regine Günther, Grüne, winkte letzten Sommer ab: Der Vertrag mit Wall läuft nun mal bis Ende 2024 – erst dann soll’s neue Klos geben.
„Bei den Sanitärcontainern handelt es sich um Toilettenanlagen, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind“, hatte die Senatsverwaltung für Umwelt damals im Abgeordnetenhaus erklärt. Berlinweit gebe es über 30 WC-Container, die an Badeseen, an Waldwegen oder auch am Havelradweg stehen. Der Vertrag habe eine Laufzeit von 1999 über 25 Jahre. Wie wär’s mit einer Interimslösung am Glienicker See? Routiniertes Behörden-Pingpong aus der Innenstadt: Für so was ist der Bezirk zuständig.
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Und was macht der Bezirk am Glienicker See? „Das Bezirksamt Spandau hat mitgeteilt, dass mit dem Betreiber der an die südliche Badestelle („Moorloch“) angrenzenden Gaststätte vereinbart werden konnte, dass in der Zeit von Mai bis Oktober eine barrierefreie mobile Toilette am Rande der Badestelle aufgestellt wird, um die Versorgung mit öffentlichen Toiletten schon jetzt vor dem Auslaufen des Sanitärcontainervertrages zu verbessern“, berichtete der Staatssekretär im Sommer 2020. Für alle anderen gilt bis zum Badesommer 2025: Augen zu, Nase zu – oder ab ins Gebüsch.
[Lesen Sie mehr über den Krebsfischer vom Glienicker See: Hier das Interview im Spandau-Newsletter. Und hier lesen Sie mehr über die Holperpiste für Fahrradfahrer und Kinderwagen am Ufer. Und hier berichtet die DLRG über die marode Rettungsstation am Glienicker See].
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