Heiraten trotz Dachschadens – Das hässliche Vordach verschwindet: Standesamt wird „vernetzt“
Die Sanierung des Rathausdaches kostet rund 4,8 Millionen Euro und dauert drei Jahre. Der Baubeginn ist nicht vor 2020 möglich.
Das Standesamt wird trotz der Beschränkungen wegen des maroden Rathausdachs weiterhin Trauungen im gerade renovierten Trauzimmer vornehmen. Der Baustellenverschlag, durch den Brautpaare derzeit das Dienstgebäude betreten und verlassen müssen, soll schnellstmöglich abgebaut werden. Er habe angewiesen, das der darüber liegende Teil des Daches mit einem „maßgefertigten Netz“ abgedeckt wird, dass ein Herabfallen von Brocken verhindert, sagte der für das Facility Management zuständige Stadtrat Andreas Otti (AfD) dem Tagesspiegel. Ausschreibung und Anfertigung des Netzes werden jeweils rund drei Wochen dauern, danach erfolgen Lieferung und Montage.
Bisher sind keine Paare abgesprungen
Bisher sei niemand von dem vereinbarten Hochzeitstermin zurückgetreten, so der für das Standesamt zuständige Dezernent Stephan Machulik (SPD). Dennoch plant man weiterhin, neben der Zitadelle auch die Fränkelschen Gärten in Kladow als alternativen Trauungsort anzubieten. Entsprechende Detailabsprachen zwischen den Beteiligten laufen derzeit, so der Stadtrat.
Die übrigen Absperrungen rund um das Rathaus werden indessen vorerst erhalten bleiben. Während dieser Tage die erforderlichen Brandschutz- und Schadstoffgutachten fertiggestellt werden wird eine Machbarkeitsstudie erst Anfang kommenden Jahres vorliegen, so Stadtrat Otti. Erst danach kann das in der Landeshaushaltsordnung vorgeschriebene Bedarfsprogramm erstellt werden. Die Erstellung der notwenigen Planungsunterlagen kann daraufhin 2019 erfolgen. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen dann zwischen 2020 und 2023 stattfinden. Die Gesamtkosten der Dachsanierung dürften nach einer ersten Schätzung rund 4,8 Millionen Euro betragen.
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Rainer W. During