Neubauten in Berlin: Spandau sucht Anschluss zum TXL-Campus
In Spandau entstehen 10.000 Wohnungen. Stadtrat Bewig will TXL-Studenten anlocken und neue Wege im Norden erschließen. Das BVG-Busnetz ist am Limit.
Blicken wir ins Büro von Frank Bewig (CDU). Der hat eine riesige Karte mit gelben Kreisen an der Wand – Neubauprojekte mit herausragender Bedeutung. 4000 Wohnungen in Gartenfeld, etliche in der Wasserstadt, die Havel-Speicher sind in der Entwicklung, Eiswerder sowieso. Ganz rechts liegt - der Flughafen TXL.
Schließen? Ja, das ist die Ansage der Spandauer CDU. Und was kommt dann? Bewig hat im Tagesspiegel-Newsletter für Spandau nun gefordert: „Spandau braucht einen direkten Anschluss zum Campus TXL, wo Tausende studieren und arbeiten – die müssen wir nach Spandau locken. Und daher müssen wir an eine neue Verbindung dorthin nachdenken.“
"Nur mit BVG-Bussen wird das nicht funktionieren"
Lassen wir die Tür zum Büro von Frank Bewig kurz offen (mit Blick auf Havel, Rosen, Ruinen): Spandau braucht eh neue Wege gen Westen – und damit gen TXL-Areal. 10.000 Wohnungen entstehen in Spandau-Nord.
„Nur mit BVG-Bussen wird das nicht funktionieren, das Busnetz in Spandau ist oft am Limit“, sagt Bewig. Und die geschätzt 25.000 Menschen können ja nicht alle erst zum Rathaus fahren, um über die Havel zu kommen. Was also tun?
Bezirk wartet auf ein wichtiges Senats-Gutachten
Bewig kann sich sowohl die Verlängerung der S-Bahn (Siemensbahn) als auch die Rückkehr der Straßenbahn vorstellen. Ähnlich hatte sich auch Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD) geäußert.
Der Haken: Stadtrat Bewig wartet auf das Senats-Gutachten „Entwicklungsband West“ (Verkehrsströme Siemensstadt, Gartenfeld, Wasserstadt) – das sollte laut Bewig längst fertig sein. Nächster Abgabetermin: Dezember 2017.
So sah es hier 1928 aus
Mehr Zukunftsideen gefällig? Gern. Jochen Bona (Bahnkundenverband) hat eine abgefahrene Idee für Spandau, und die sieht so aus: An der Brücke Charlottenburger Chaussee könnte ein S-Bahnhof entstehen, also quasi neben Ikea (ja, die Idee ist nicht ganz neu – stand 05/17 im Spandau-Newsletter). Der Clou aber ist der: Dann könnte auch die U-Bahnlinie U2 dort am S-Bahnhof enden – bislang ist 1200 Meter weiter in Ruhleben Schluss. Einer möglichen oberirdischen U-Bahntrasse stehen keine Fundamentalbauten im Weg (nur McDonald’s, eine Tankestelle, Lauben), selbst die Polizeiakademie ist nach hinten gerückt. Spandau hätte damit Anschluss an die U2. These: Ikea stellt bestimmt eine Kiste Inbusschlüssel bereit. – tagesspiegel.de. Foto vom möglichen Standort: hier.
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Jede Woche neu: der Spandau-Newsletter
Die Texte haben wir in leicht veränderter Form dem neuen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel entnommen. Den können Sie kostenlos bestellen unter www.tagesspiegel.de/leute.