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Die Zitadelle ist das kulturelle Highlight des Bezirks.
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500 000 Besucher erlebten Ausstellungen und Konzerte im Bezirk: Spandau plant Festungstour für Berlin-Touristen

Zitadelle und Fort Hahneberg sollen die Hauptstadt noch attraktiver machen. Mit Spandau rückt Berlin ins Netzwerk der europäischen Festungsstädte.

Rund eine halbe Million Menschen haben im vergangenen Jahr die Kulturveranstaltungen in Spandau besucht, darunter auch zunehmend Berlin-Touristen aus dem In- und Ausland. Dabei entwickelt sich die historische Zitadelle immer mehr zu einem kulturellen Kleinod von internationalem Rang. Grund genug für Vize-Bürgermeister Gerhard Hanke (CDU), der in dieser Legislaturperiode als Wirtschaftsdezernent auch für den Fremdenverkehr zuständig ist, an einen touristischen Festungsparcours zu denken, der die 1594 vollendete Zitadelle über die Reste der Teltower Schanze und der Burgwallschanze mit dem 1888 fertiggestellten Fort Hahneberg am ehemaligen Grenzkontrollpunkt Staaken bei einer Rundfahrt verbindet. Gegenwärtig wird geprüft, die Zuständigkeit für das Fort vom Naturschutz- zurück an das Kulturamt zu übertragen, sagte der Kommunalpolitiker am Dienstag beim Rück- und Ausblick auf die kulturellen Aktivitäten des Bezirks.

Netzwerk der Festungsstädte wird in Spandau gegründet

Längst hat Spandau Berlin in diesem Bereich auf eine Spitzenposition gebracht, im Oktober wird auf der Zitadelle die Gründungsveranstaltung eines Netzwerks europäischer Festungsstädte erfolgen, das von Skandinavien über Litauen, Ungarn, Frankreich und Italien bis nach Malta reicht. Mit einer eigenen Vertretung in Brüssel will man sich zukünftig auch bei der EU Gehör verschaffen.

Das älteste Bürgerhaus im Großraum Berlin steht in der Altstadt

Mit dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden, ältestem erhaltenen Bürgerhaus im Großraum Berlin verfügt Spandau in der Breiten Straße 32 über ein weiteres Kleinod. Im Obergeschoss findet im Mai die Wiedereröffnung der neugestalteten Ausstellung „Das Leben in der Stadt – ein Rundgang durch sechs Jahrhunderte“ statt.

"Mitmachmuseum" auf der Zitadelle geplant

Im Obergeschoss des Zeughauses auf der Zitadelle soll ein handwerklich orientiertes „Mitmachmuseum“ entstehen, kündigte Kunstamts- und Museumsleiterin Andrea Theissen an. In Anlehnung an die vorhandenen Zeugnisse der Handwerkskunst der Spandauer Gilden und den heute auf der Festung tätigen Kunsthandwerkern sollen Eltern mit ihren Kindern hier töpfern, schneidern, stricken und Zinn gießen können.

Die Freiluftsaison auf der Zitadelle beginnt zu Ostern mit einem „Ritter-Spectaculum“ und für das längst auch beim internationalen Publikum etablierte Citadel Music Festival zwischen Juni und August haben sich bereits Stars wie die Beach Boys, Zucchero, Jean-Michel Jarre, ZZ Top und Patti Smith angesagt. In der benachbarten Freilichtbühne beginnt das Programm wegen notwendiger Bauarbeiten in diesem Jahr erst im Juni. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich hier die kostenlosen Sonntagskonzerte der Reihe „Umsonst und Draußen“. Im Rahmen der Sommer-Familientheater-Reihe gibt es ab dem 11. Juli „Pippi feiert Geburtstag“. Eintrittsfrei sind auch die „Montagskonzerte bei Kerzenschein“ auf dem Reformationsplatz, die nach der Vorjahrespause mit drei Terminen wieder aufgenommen werden.

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Rainer W. During

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