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Die Brücke über die Spree.
© Hochschule Anhalt

Berlin-Spandau: Rad statt S-Bahn: Studenten entwickeln Ideen für Siemensbahn

Landschaftsarchitektur-Studenten der Hochschule Anhalt haben in Semesterarbeiten unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten für das Viadukt der 1980 stillgelegten Siemensbahn entwickelt.

Wie sieht die Zukunft der alten Siemensbahn aus? Nachdem Bezirkschef Helmut Kleebank (SPD) die Straßenbahn nach Spandau auf den einstigen S-Bahngleisen ins Gespräch gebracht hat und auch prompt Unterstützung bekam von der Grünen-Politikerin Bettina Jarasch, gibt es noch mehr Ideen für die seit 1980 brachliegende Strecke.

Radweg statt S-Bahn oder Straßenbahn?

Landschaftsarchitektur-Studenten der Hochschule Anhalt - dort arbeiten 8000 Studierende in Bernburg, Dessau und Köthen - haben in Semesterarbeiten unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten für das Viadukt entwickelt.

In sieben Arbeitsgruppen haben Studierende des internationalen, englischsprachigen Master-Studienganges für Landschaftsarchitektur von Professorin Nicole Uhrig  an der Hochschule Anhalt in Bernburg als Semesterarbeit Vorstellungen für die künftige Nutzung der seit 37 Jahren brachliegenden S-Bahntrasse der einstigen „Siemensbahn“ entwickelt. Es ging um Zukunftsideen im Spannungsfeld zwischen Industriekultur, Denkmalschutz, künftigen städtebaulichen Entwicklungen im Umfeld der Trasse, verkehrlichen Bedarf sowie die Ansprüche an Freiraumnutzung und Ökologie.

Am einstigen Stellwerk.
Am einstigen Stellwerk.
© Hochschule Anhalt

Dabei sind die unterschiedlichsten Lösungsansätze entstanden, wobei nur eine Gruppe der aus elf Ländern stammenden, angehenden Landschaftsarchitekten von einer Zwischennutzung bis zu einer Wiederaufnahme des Bahnbetriebes ausging.

Die Mehrzahl der Vorschläge stellt eine ökologische Nutzung der überwiegend auf einem Viadukt verlaufenden Trasse zwischen dem Bahnhof Jungfernheide und der ehemaligen Endstation Gartenfeld vor, mit in nach Umfang und Schwerpunkten unterschiedlicher Erholungsnutzung.

Neben klassischen Radwegen könnte den unterschiedlichen Vorschlägen zufolge auch ein Track für sogenannte „Bierbikes“ über die Trasse verlaufen, die seit 37 Jahren von der Natur zurückerobert wird.

Eine Gruppe schlägt auch die Nutzung der vorhandenen Schienen durch Tretautos als einer Art von Draisinen vor.

Von einer Art Naturlehrpfad für wilde Pflanzen und Tiere reichen die Ideen bis hin zu einer Halle mit Kunsteisbahn im Winter, begehbaren Teichen, Waldhochpfaden und einem Amphitheater.

Die Idee von Radwegen auf stillgelegten Bahntrassen ist in Berlin nicht neu. Entsprechende Vorschläge gab es bereits für die ehemaligen S-Bahnstrecken zwischen Zehlendorf und Stahnsdorf sowie zwischen Zehlendorf und Gleisdreieck.

Und auch unter dem Hochbahn-Viadukt in Kreuzberg wurde bereits ein Fahrrad-Schnellweg angedacht.

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