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Sie treiben die Entwicklung voran: Dieter Aßhauer (li.) verwaltet die Ladenstraße, Heide Wohlers leitet das „Zukunftskiez“-Projekt.und Nikolaus Fink den neuen Markt.
© Cay Dobberke

Wochenmarkt stärkt Zehlendorfer Mittelständler: Onkel Toms neuer Hüttenzauber

Schon lange hatten sich Anwohner und Händler am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte einen Vorplatz gewünscht, der zum Verweilen einlädt. Nun hat ein Wochenmarkt eröffnet – doch das ist noch nicht alles.

Heide Wohlers weiß, was die Kunden am Zehlendorfer U-Bahnhof Onkel Toms Hütte wünschen: In einer Umfrage unter Anwohnern fand die Leiterin des Projekts „Zukunftskiez Onkel Toms Hütte“ heraus, dass „Fleisch, Fisch und überhaupt alles Frische“ ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen; besonders gefragt sind Lebensmittel aus der Region und aus biologischer Landwirtschaft.

An 25 Ständen gibt es ein typisches Wochenmarktsortiment wie in Kreuzberg und Neukölln, wo derselbe Veranstalter neun weitere Märkte betreibt.
An 25 Ständen gibt es ein typisches Wochenmarktsortiment wie in Kreuzberg und Neukölln, wo derselbe Veranstalter neun weitere Märkte betreibt.
© Cay Dobberke

All dies bietet der neue Wochenmarkt mit 25 Ständen auf dem neu gestalteten Bahnhofsvorplatz an der Onkel-Tom-Straße, jeden Donnerstag von 12 bis 18.30 Uhr.

Das Spektrum reicht von Bio-Ölen aus einer brandenburgischen Manufaktur über Wildfleisch, Kartoffeln und Fische bis zu Keramik, Haushaltsbedarf und Blumen. Unter anderem werden außerdem italienische Spezialitäten serviert, während Thomas Schwarz am Kaffee-Mobil „Tom's Coffee Bike“ ausschenkt – nicht nur beim Markt, sondern auch montags, dienstags, mittwochs und freitags von 7 bis 10 Uhr. Im Bahnhof betreibt Schwarz eine Kaffeerösterei.

An jedem letzten Donnerstag im Monat soll spätnachmittags eine „After Work“-Feier mit Musik starten.

Auf dem Weg zum neuen Image

Die seit 83 Jahren bestehende Ladenstraße ist eine der ältesten Einkaufspassagen Berlins, lange hatte sie ein verstaubtes Image. Dies soll das seit mehr als drei Jahren laufende „Zukunftskiez“-Projekt ändern, noch bis August ist Heide Wohlers im Auftrag des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf aktiv.

Unter Beteiligung des Nachbarschaftsvereins „Papageiensiedlung“ und der Immobilienfirma Ansorge, die den größten Teil der Ladenstraße vermietet, wurde vor rund eineinhalb Jahren der „Standortverein Onkel Toms Hütte“ ins Leben gerufen.

Die Konkurrenz ist gewachsen

Es geht um mehr als Verschönerungen. Die Ladenstraße ist überwiegend von Mittelständlern geprägt, die sich beispielsweise gegen die umstrittenen Gewerbeneubauten auf der früheren Truman Plaza an der Clayallee behaupten müssen. Durch den dortigen Biosupermarkt sah sich zeitweilig die Filiale des Reformhauses Demski im U-Bahnhof bedroht. Nun aber wolle Demski seine Räume sogar vergrößern, sagt Dieter Aßhauer, der die Ladenstraße verwaltet.

Es gibt eine Reihe neuer Läden, darunter das von Berliner Designern gegründete Modegeschaft „Yaarn“ oder den Fahrradladen „Velostil“. Lokale, die den gewachsenen Ansprüchen nicht mehr genügten, wurden ersetzt.

Marktveranstalter Nikolaus Fink hat einschlägige Erfahrung, in Neukölln und Kreuzberg betreut sein Unternehmen „diemarktplaner“ neun weitere Standorte. Einige Händler von dort verkaufen nun auch in Zehlendorf. Fink wählte den Donnerstag als Termin, um nicht in den Wettbewerb mit samstäglichen Wochenmärkten zu geraten, die es unter anderem am Mexikoplatz und in den Kastanienhöfen in Zehlendorf-Mitte gibt.

Bald bringt die BVG den Bahnhof in Schuss

Einige Monate lang hatten BVG-Bauarbeiten die Entwicklung gebremst, für den Einbau eines Aufzugs im U-Bahnhof diente der Vorplatz als Logistikfläche. Jetzt tragen die Verkehrsbetriebe zur Aufwertung bei: Laut Heide Wohlers beginnt im Herbst eine „denkmalgerechte Sanierung“ des Bahnhofsgebäudes, unter anderem seien neue Fußböden und eine ansprechendere Beleuchtung geplant.

Weitere Informationen unter www.onkeltomsladenstrasse.de. Der Text erscheint auf dem Tagesspiegel-Zehlendorf, dem digitalen Debatten- und Stadtteilportal aus dem Berliner Südwesten.

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