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Helfer von Feuerwehr und THW bauen die Betten auf.
© Schatz

Ehemalige BAT-Zigarettenfabrik: Neues Flüchtlingsquartier in Hakenfelde

In der einstigen BAT-Zigarettenfabrik an der Hakenfelder Mertensstraße ist kurzfristig ein neues Quartier entstanden. Hier sollen bis zu 1000 Flüchtlinge untergebracht werden.

Rund 150 Helfer der Berliner Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks haben in der Nacht zum Sonnabend die leerstehende Fabrikhalle der BAT-Zigarettenfabrik an der Hakenfelder Mertensstraße in eine weitere Unterkunft für Flüchtlinge verwandelt. Sie stellten unter anderem Ikea-Doppelbetten auf. Am Sonnabend sind hier die ersten 280 Flüchtlinge erwartet, berichtete der Spandauer Bezirksverordnete Thorsten Schatz (CDU). Betreut wird das Quartier von der Berliner Stadtmission, die bereits die Traglufthallen-Unterkunft in Moabit betreibt.

"Keine Vorausplanung möglich"

Der Bezirk sei am Freitag informiert worden, sagte Spandaus Sozialstadtrat Frank Bewig (CDU) dem Tagesspiegel. Er zeigte angesichts der nicht abreißenden Flüchtlingsströme Verständnis für die kurzfristige Entscheidung von Senatsverwaltung und Landesamt für Gesundheit und Soziales. "Dort herrscht die blanke Not, die rotieren ohne Ende, da ist keine Vorausplanung mehr möglich." Bewig begrüßte, dass andere Bezirke wie Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg, Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf mit der Zahl der untergebrachten Flüchtlinge inzwischen nachziehen. Kein Verständnis habe man dagegen für die Zurückhaltung einiger Bezirke wie Neukölln. "Das macht uns ärgerlich."

Helfer sind willkommen

Thorsten Schatz hat bereits am Freitagabend in Absprache mit dem Leiter der Berliner Stadtmission, Pfarrer Joachim Lenz, eine erste Hilfsaktion gestartet. So will die Aktion "Wilhelmstadt hilft", die sich bereits um das Flüchtlingsquartier in der ehemaligen Kaserne an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße kümmert, Kleidung zur Verfügung stellen. Ab Sonnabendnachmittag sind an der Mertensstraße auch Freiwillige willkommen, die bei der Betreuung der Flüchtlinge helfen wollen. Besonders ab Sonntagvormittag, wenn rund 300 weitere Flüchtlinge erwartet werden, benötigt man dringend Unterstützung beispielsweise bei der Registrierung und der Essensausgabe.

Rainer W. During

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