Kronleuchter restauriert: Neuer Glanz im Renaissance-Theater
Das Charlottenburger Renaissance-Theater ist das einzige gut erhaltene Art-Déco-Bühnenhaus in Europa – und der große Kronleuchter eines seiner Prachtstücke. Jetzt konnte er mit Zuschüssen von Denkmalschützern repariert werden.
Seit 87 Jahren ziert der große ovale Kronleuchter den Zuschauersaal des denkmalgeschützten Renaissance-Theaters an der Knesebeck-, Ecke Hardenbergstraße. Doch zuletzt gab es immer mehr Schäden an den Dekorelementen, es bestand sogar die Gefahr, dass Teile herabfallen. Auch die elektrischen Leitungen waren nie erneuert worden. Ein Grund dafür war wohl, dass der fest montierte Leuchter nicht herabgesenkt werden kann.
Jetzt aber ist alles wieder schick: Experten der Gürtlerei Paul Lorenz aus Chemitz zerlegten den Kronleuchter in seine Einzelteile, wuschen oder ersetzten Kristalle und reparierten Messingteile; manche wurden originalgetreu nachgebaut.
Möglich wurde die Restaurierung durch Förderer. 21 500 Euro stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zur Verfügung, die bereits von 2005 bis 2007 eine Restaurierung des Hausinneren bezuschusst hatte. Die Mittel stammen aus Spenden und der Lotterie „Glücksspirale“, die zu den Geldgebern der bundesweiten Denkmalstiftung gehört.
Am Mittwoch wurde der Scheck an Intendant Horst-Helmuth Filohn übergeben. Weitere 22 500 Euro steuerte das Landesdenkmalamt Berlin bei.
Das Renaissance-Theater war 1922 in einem vorherigen Kino entstanden. Seine heutige Gestalt erhielt es 1927 durch den berühmten Theaterarchitekten Oskar Kaufmann, der in Berlin sieben Bühnenhäuser entworfen hatte – darunter das Kreuzberger Hebbel-Theater, die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz sowie das Theater und die Komödie am Kurfürstendamm.
Zu den vielen berühmten Schauspielern, die auf der Bühne an der Knesebeckstraße standen, gehörten beispielsweise Heinrich George, Heinz Rühmann, Adele Sandrock, Horst Buchholz und Judy Winter.
Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.