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Aus Anlass der Neuverlegung gab es eine Gedenkstunde vor dem Haus Lutherstraße 13.
© During

Gedenken an Naziopfer in Berlin-Spandau: Nach Schändung: Stolpersteine neu verlegt

In der Lutherstraße wurden die Stolpersteine für die Familie Salomon neu verlegt. Sie waren im Sommer geschändet worden.

In der Spandauer Neustadt sind die Stolpersteine für die Familie Salomon neu verlegt worden. Aus diesem Anlass fand am Montag vor dem ehemaligen Wohnhaus in der Lutherstraße 13 eine Gedenkfeier statt, an der auch in Berlin lebende Nachkommen der in Auschwitz ermordeten Spandauer teilnahmen.
Die Gedenkstätte war im Juli, nur zwei Tage nach der ersten Verlegung, von bisher unbekannten Tätern geschändet worden. Der Stolperstein für Zilka Salomon wurde entwendet, die Steine für ihre Kinder Leonie und Gerhard wurden gelockert.

Die Stolpersteine für Zilka, Leonie und Gerhard Salomon.
Die Stolpersteine für Zilka, Leonie und Gerhard Salomon.
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An der Gedenkstunde anlässlich der Neuverlegung nahmen neben BVV-Vorsteher Joachim Koza und Kulturstadtrat Gerhard Hanke auch Vertreter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, des Arbeitskreises Christen und Juden im Evangelischen Kirchenkreis Spandau sowie der Jugendgeschichtswerkstatt teil. Anwesend waren auch Schülerinnen und Schüler der Oberstufenzentrums TIEM, von denen das Schicksal der Familie Salomon erforscht worden war.
Die von dem Künstler Gunter Demnig geschaffenen Stolpersteine sind kleine Gedenktafeln, die seit dem Jahr 2000 in ganz Deutschland und inzwischen auch europaweit an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Sie werden in der Nähe des jeweils letzten frei gewählten Wohnortes von Menschen eingelassen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden. In Berlin gibt es rund 6000 Stolpersteine, davon 40 in Spandau.

Lesen Sie die große Tagesspiegel-Reportage: Die Flucht vor den Nazis gelang nicht mehr. Die Geschichte einer gescheiterten Flucht aus Deutschland, die Geschichte hinter einem Stolperstein im Bayerischen Viertel in Berlin.

Rainer W. During

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