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 Die Jugendgeschichstwerkstatt Spandau organisiert Fahrten in die deutsche Geschichte, wie hier zur Gedenkstätte Majdanek in Lublin.
© Uwe Hofschläger

25 Jahre Jugendgeschichtswerkstatt in Spandau: Schüler werden zu Historikern

Mit der Spandauer Jugendgeschichtswerkstatt feiert eine in Berlin einmalige Institution 25-jähriges Bestehen. Am 6. November ist Tag der offenen Tür.

In der Jugendgeschichtswerkstatt, kurz JGW, erforschen Jugendliche die Spandauer Geschichte, treffen Zeitzeugen, organisieren Ausstellungen und arbeiten an Publikationen. Außerdem organisiert die JGW Besuche von Schülergruppen in den Gedenkstätten Auschwitz, Majdanek oder Theresienstadt sowie im Stasigefängnis Hohenschönhausen.

Nach mehreren Umzügen hat die JGW seit 2007 ihr Domizil im vom Bezirksamt genutzten, ehemaligen Finanzamtsgebäude in der Galenstraße 14. Hier gibt es nicht nur Bibliothek und Archiv, sondern auch mehrere Computerarbeitsplätze für die Recherche- und Dokumentationsarbeit. Initiiert wurde die Jugendgeschichtswerkstatt 1990 durch den Lehrer Franz A. Paulus und den Mitarbeiter des Jugendamtes Ulrich Steinke.

Koordinierungsstelle für Stolpersteine

Seit 2008 ist die heute von Uwe Hofschläger geleitete Jugendgeschichtswerkstatt auch die Spandauer Koordinierungsstelle für die Verlegung der sogenannten Stolpersteine, mit denen bundesweit Opfern des Nationalsozialismus gedacht wird. Mehr als 40 der kleinen Gedenktafeln wurden bisher im Bezirk nahe des letzten frei gewählten Wohnsitzes der jeweiligen Person in die Gehwege eingelassen. Zuletzt im Sommer in Anwesenheit von Verwandten aus Israel für Zilka, Gerhard und Leonie Salomon, die nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden. Ihr Schicksal hatten Schülerinnen und Schüler des Haselhorster Oberstufenzentrums TIEM recherchiert.

Hier wird Jugendlichen Spandauer Geschichte vermittelt

„Sehr viele junge Menschen sind erst durch die Projekte der Jugendgeschichtswerkstatt an die Spandauer Geschichte herangeführt worden“, so Gerhard Hanke (CDU), Stadtrat für Jugend, Bildung, Kultur und Sport. Ihr besonderer Verdienst, mit Jugendlichen die Geschichte des Bezirks während des Nationalsozialismus zu erforschen und öffentlich zu machen, könne nicht genug gewürdigt werden.

Ihr Jubiläum feiert die Jugendgeschichtswerkstatt am 6. November ab 15 Uhr mit einem Tag der offenen Tür. Um 17.30 Uhr werden Uwe Hofschläger und Michael Franz, Lehrer am Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium, einen Rückblick auf das vergangene Vierteljahrhundert und einen Ausblick auf die zukünftigen Planungen geben. Danach gibt es bei einem Buffet und Musik der „Gypsy Gentlemen“ die Gelegenheit zu vertiefenden Gesprächen.

Rainer W. During

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