Gastbeitrag des CDU-Bundestagsabgeordneten: Mehr Carsharing für ein mobiles Spandau
Während in der Innenstadt Carsharing vorbildlich funktioniert, ist das Angebot in Spandau entwicklungsbedürftig, so der Politiker. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Berlin gilt gemeinhin als die Hauptstadt des Autoteilens. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Einerseits besteht im Innenstadtbereich tatsächlich ein deutschlandweit einmaliges Angebot an Carsharing-Dienstleistungen. Das hat mit dazu geführt, dass innerhalb des S-Bahnrings nur noch jeder Dritte über einen eigenen PKW verfügt. Andererseits sind die Außenbezirke eher Carsharing-technisches Entwicklungsland.
Großes Interesse an Kurzzeitmietautos
Aus Gesprächen mit vielen Bürgerinnen und Bürgern weiß ich, dass auch in Spandau der Wunsch nach Kurzzeitmietaustos immer größer wird. Die potenziellen Nutzer wünschen sich eine flächendeckende Verfügbarkeit, ohne Wartezeit und ganz bei sich in der Nähe. Aber das Angebot kann in Berlins grünstem Bezirk mit diesen Erwartungen nicht ansatzweise Schritt halten. Beim Autoteilen ist in Spandau folglich noch viel Luft nach oben.
Carsharing ist ein Stützpfeiler für die urbane Mobilität der Zukunft. Die gemeinsame Nutzung eines Autos ist vergleichsweise umweltfreundlich, entlastet die Straßen vom Verkehr, sorgt so für weniger Staus, für bessere Luft und ein besseres Platzangebot. All das zeigt: Wenn das Carsharing in Spandau steigt, steigt auch die Lebensqualität in unserem Bezirk. Deshalb ist es höchste Zeit, Angebote zum Autoteilen auch in der Havelstadt noch schneller populär und flächendeckend verfügbar zu machen.
Zusammenspiel verschiedener Verkehrsträger nötig
Die Mobilität von morgen ist ein Zusammenspiel verschiedenster Verkehrsträger. Damit das Carsharing in Spandau funktioniert, muss daher auch eine Vernetzung mit dem öffentlichen Personennahverkehr sowie dem Rad- und Fußverkehr erfolgen. Dafür sollten die Abhol- und Rückgabestellen beim stationsbasierten Carsharing in den öffentlichen Verkehrsraum integriert werden. Dann können die Nutzer des Carsharings problemlos auf die ganze Palette des Umweltverbunds oder das Angebot von Fahrradleihstationen zurückgreifen.
Carsharing kann und soll die traditionelle Autonutzung nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen, denn die Mobilitätsbedürfnisse werden auch in Spandau immer vielfältiger. Carsharing-Angebote, ÖPNV und Fahrradinfrastruktur müssen ein Bündnis für Mobilität bilden, welches es immer mehr Spandauerinnen und Spandauern ermöglicht, auf ein eigenes Auto zu verzichten. Was die Innenstadtbezirke können, muss auch in den Außenbezirken wie Spandau mit seinen rund 240.000 Einwohnern endlich möglich werden.
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Kai Wegner