Soziales Infrastrukturkonzept für Spandau vorgestellt: Kita-Engpass im Falkenhagener Feld
Bei den Kindertagesstätten-Plätzen zählt der Ortsteil zu den Berliner Schlusslichtern.
Was die Versorgungsquote mit Kitaplätzen betrifft, zählt das Falkenhagener Feld zu den Schlusslichtern in Berlin. Der Versorgungsgrad liegt nach dem Kitaentwicklungsplan des Bezirks gerade einmal bei 49,5 Prozent. Im noch nicht endgültig abgestimmten, Sozialen Infrastrukturkonzept (SIKo) für Spandau wird ein Orientierungswert von 75 Prozent als normal angesetzt.
Gutachten zeigt Bedarf bis 2030 auf
In dem Konzept, das alle Bezirke erstellen müssen, geht es darum, wie sich die Einwohnerzahl bis 2030 entwickeln wird und welcher Bedarf sich daraus für Infrastrukturen wie Kindertagesstätten, Schulen und Sportplätze ergibt. Spandau hat sich entschieden, auch weitere Infrastrukturen wie Jugend- und Senioreneinrichtungen, Grünanlagen und Kulturstätten einzubeziehen. Das vom Bezirk beauftragte Stadtplanungsbüro Jahn, Mack & Partner beschränkte sich bei der Vorstellung der vorläufigen Ergebnisse im Stadtplanungsausschuss aber auf die drei Kernbereiche.
Bevölkerung wächst in Hakenfelde, Haselhorst, Siemensstadt, Gatow und Kladow
In dem Gutachten werden die Ist-Werte mit dem Bedarf hinsichtlich der erwarteten Bevölkerungsentwicklung für 2020, 2025 und 2030 verglichen. Bis dahin geht man für Spandau von einem 5,6prozentigen Einwohner-Zuwachs aus, unter Berücksichtigung der Unterbringung von Flüchtlingen sogar von 8,5 Prozent. Als Wachstums-Schwerpunkte werden Hakenfelde, Haselhorst/Siemensstadt, Gatow/Kladow und der Bereich rund um den Brunsbütteler Damm genannt.
Kita-Versorgung im Falkenhagener Feld bleibt problematisch
Ohne jegliche Maßnahmen wird die Versorgungslage mit Kita-Plätzen nicht nur im Falkenhagener Feld, sondern auch in der Wilhelmstadt „problematisch“, sagte Nicole Kirschbaum vom Stadtplanungsbüro. Von den 73 erfassten Maßnahmen, die vom Bezirk geplant werden, entfallen 26 auf den Kita-Bereich. Doch auch bei der vorgesehenen Schaffung von rund 1600 zusätzlichen Plätzen bleibe das Falkenhagener Feld unterversorgt. Allerdings wird das Konzept fortgeschrieben, indem neue Planungen berücksichtigt werden.
Bei den Grundschulen gibt es derzeit leichte Defizite in Haselhorst, Siemensstadt und Staaken, zukünftig sehen die Gutachter Bedarf für circa 15 zusätzliche Züge. Indessen gilt das Angebot an Integrierten Sekundarschulen (ISS) und Gymnasien im gesamten Bezirk als gut, wobei auch hier weitere Züge notwendig werden. Auch bei den Sportplätzen ist Spandau gut aufgestellt. Und was die Sporthallen betrifft, liegen nur das Falkenhagener Feld und Staaken unter dem Orientierungswert von 0,2 Quadratmetern pro Einwohner. Insgesamt acht Hallen werden in den kommenden Jahren neu gebaut oder erweitert.
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Rainer W. During