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Ein Tornado.
© Archivbild: dpa

Berlin-Spandau: Kampfflugzeuge donnern über Berliner Wohnhäuser hinweg

Plötzlich flogen sechs Kampfjets über Kladow hinweg. Anwohner sind irritiert. Was war eigentlich der Anlass für das teure und laute Spektakel?

Plötzlich wurde es laut, sehr laut am Dienstagnachmittag - und dann donnerten die Kampfflugzeuge der Bundeswehr über den Süden von Berlin-Spandau hinweg. Nicht etwa irgendwo weit oben am Himmel, sondern im gefühlten Tiefflug über die Gärten. Anwohner schimpften: "Das waren nur ein paar hundert Meter."

Luftwaffe: "Sie flogen tief und langsam"

"Ja, es waren vier Eurofighter und zwei Tornados in der Luft", teilte ein Sprecher der Luftwaffe am Mittwoch auf Anfrage mit. "Sie flogen recht tief, aber langsam." Die Flughöhe sei nicht bekannt.

"Plötzlich rannten Kinder ins Haus"

Verärgert, verschreckt, zumindest überrascht waren Anwohner am Boden, die sich beim Tagesspiegel gemeldet haben und fragten, ob es eigentlich normal sei, dass Kampfflugzeuge über die Wohnhäuser hinwegfliegen.

"Plötzlich rannten die Kinder ins Haus, weil niemand wusste, was eigentlich los ist", ärgerten sich Anwohner. Andere beschwerten sich bei der Bundeswehr: "Die Informationen waren ein Witz - hier wohnen ganz normale Menschen, wieso sagt denn bei so einem Wahnsinnkrach niemand Bescheid?" Die Bundeswehr sagt hingegen, dass sie im Vorfeld informiert habe. Nur wie und wen?

Der Flugplatz ist seit 1995 stillgelegt, die Luftwaffe sehr still

Die Geschichte spielt im Süden von Berlin-Spandau, in Gatow, Kladow und Groß-Glienicke, auf der anderen Seite des Sees in Brandenburg. Der Anlass für den Kerosin-Spaß: Arbeitsplatzwechsel in der Chef-Etage.

"Mit dem Vorbeiflug wurde der scheidende Inspekteur und ehemalige Pilot Karl Müllner geehrt." Der wurde nach sechs Jahren von seinem Amt entbunden - Ingo Gerhartz übernahm den Posten als neuer Inspekteur der Luftwaffe (und damit der ranghöchste Soldat dieser Teilstreitkraft). 600 Gäste seien da gewesen.

Der Flugplatz Gatow in Berlin-Spandau ist seit 1995 stillgelegt, einst flogen dort die Maschinen der britischen Armee. Seit mehr als 20 Jahren ist Ruhe. In der Kaserne hat die Luftwaffe ihren Sitz - fällt aber nicht weiter auf und ist eigentlich nur zu hören, wenn der Gärtner mit seinem Mäher mal wieder am Zaun entlangfährt.

Luftwaffe: "Für Anwohner etwas ganz Besonderes"

Auf der Seite der Bundeswehr liest sich der Nachmittag übrigens so: "Der Appell wird plötzlich lautstark unterbrochen: ein donnerndes Geräusch kommt schnell näher. Vier Eurofighter und zwei Tornados fliegen über die angetretene Truppe hinweg. Mit dem Vorbeiflug wird der scheidende Inspekteur und ehemalige Pilot Müllner geehrt. Sowohl für ihn, für die gesamte Paradeaufstellung, aber auch für die Bewohner Berlin-Gatows war das etwas Besonderes." Kann man offenbar so oder so sehen.

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