Militär-Historisches Museum Flugplatz Berlin-Gatow: Berliner Luftwaffenmuseum bekommt seinen Namen zurück
Das Militärmuseum auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow wird erneuert. Der Anfang ist schon mal gemacht, indem der alte Name zurückkehrt.
Beim Namen fängt’s schon mal an. Das Luftwaffenmuseum in Spandau soll auch nach seiner Neugestaltung wieder Luftwaffenmuseum heißen, erzählt Luftwaffeninspekteur Karl Müllner. „Militär-Historisches Museum Flugplatz Berlin-Gatow klingt ein bisschen sperrig.“ Das Wörtchen bisschen hätte er ruhig streichen können – was anderes sagt ja eh niemand.
Das Museum – eines der größten in Berlin – soll in den kommenden Jahren in den Fokus rücken. 60.000 Besucher kamen voriges Jahr, und es sollen viel mehr werden. Der Bund will hier viele Millionen Euro ausgeben, zehn Jahre nach Baubeginn sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Genaue Kosten und der exakte Baustart – beides noch unklar.
Das weltweit größte Museum für Militärluftfahrt
Erst einmal wurde am Freitag die neue Interimsdauerausstellung für die Übergangszeit eröffnet, die den sinnvollen Titel „Zwischenlandung“ trägt. Bei der Umgestaltung des Hangar 3 hatte man mit ungeahnten Schwierigkeiten zu kämpfen, die das Projekt um ein Dreivierteljahr verzögerten.
Erst zwang festgestellter Asbest zu einer Erneuerung des Hallenbodens, dann zerstörten die Herbststürme des vergangenen Jahres einen Teil des Dachs, das erneuert werden musste. Wie alle anderen Gebäude des ehemaligen Flugplatzes steht auch diese Flugzeughalle unter Denkmalschutz.
Erst im März hat das Verteidigungsministerium das Konzept für die Sanierung und Neukonzeption des Museums gebilligt. Der Publikumsbereich soll sich künftig auf den Hangar 4 und das sogenannte Towergebäude konzentrieren. Bis zum Jahresende soll ein Infrastrukturkonzept vorliegen, zu dem Architekten des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) dann eine Kostenschätzung erstellen werden, so der Museumsleiter, Oberstleutnant Ralf-Gunter Leonhardt.
Schon heute soll Gatow – gemessen an den Exponaten – das weltweit größte Museum für Militärluftfahrt sein, sagte Müllner. Ob der Standort zu einem Museum von internationalem Rang werden kann, hängt auch von den Planungskapazitäten des BBR ab. Denn die hinken bisher weit hinter dem Bedarf der Bundeswehr her. 14 Einzelbaumaßnahmen hat man identifiziert, so Leonhardt. Sie müssen ausgeschrieben werden. Der Museumsleiter hofft, dass ein neues Eingangsgebäude als Ersatz für den bisherigen Container bereits außerhalb des Konzeptes beauftragt werden kann.
Spandaus international bedeutendste Attraktion nach der Zitadelle
Die jetzige Ausstellung verdeutlicht die Geschichte der militärischen Luftfahrt in Deutschland von den Anfängen ab 1884 über den Ersten und Zweiten Weltkrieg bis hin zum Kalten Krieg und der Armee der Einheit nach dem Mauerfall bis hin zur aktuellen, in internationalen Einsätzen aktiven Streitmacht, wobei Rückkehrer von ihren Erfahrungen bei Auslandsmissionen berichten.
Sie verherrlicht keineswegs den Krieg, sondern stellt dessen Gräuel nachvollziehbar dar, betonte Generalleutnant Müllner. Die Exponate reichen vom Nachbau eines „Albatros Farman III“-Doppeldeckers bis hin zur Mig-29 (NVA) und zum Tornado (Bundeswehr).
Schon heute von Interessenten aus aller Welt besucht, gilt das Museum bereits jetzt als international bedeutendste Attraktion Spandaus nach der Zitadelle. Zukünftig dürfte es die Bedeutung des Bezirks für den Berlin-Tourismus noch massiv steigern. Umso unverständlicher erschien, dass sich kein Vertreter des Bezirksamtes bei der Eröffnungsfeier blicken ließ. Rainer W. During
Das Luftwaffenmuseum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. BVG-Haltestelle Kurpromenade, Linie 135, dann 10 Minuten Fußweg.
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