Berlin-Grunewald: Im Halensee darf ab 2016 wieder gebadet werden
Die Badesaison ist vorbei, aber in der City West können sich Schwimmer auf den Mai freuen: Am Halensee entfällt das im Jahr 2003 verhängte Verbot, ins Wasser zu springen.
Der See liegt zentral, in Sichtweite des Ku’damms. Und eigentlich ist er auch ziemlich idyllisch, wäre da nicht die Stadtautobahn nebenan. Doch zumindest offiziell darf hier im Halensee schon seit zwölf Jahren niemand mehr schwimmen. Nun endlich soll das wegen schlechter Wasserqualität verhängte Badeverbot im Frühjahr aufgehoben werden – zunächst im ehemaligen Freibad an der Grunewalder Koenigsallee, das heute die Strandbar „Ku’damm-Beach“ ist.
Das erfuhr der Tagesspiegel aus dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) und vom Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulte (SPD).
Bakterien-Belastung ist unbedenklich
2007 hatten die Berliner Wasserbetriebe einen Regenwasserfilter gebaut, um jährlich 80.000 Kubikmeter Straßenabwässer zu reinigen, die in den See geleitet werden. Natürliche Zuflüsse gibt es nicht. Seit einiger Zeit zeigten Untersuchungen, dass die bakterielle Belastung unbedenklich geworden sei, sagt Lageso-Sprecherin Silvia Kostner.
Allerdings gilt das nur am einstigen Freibad. An der als FKK-Treffpunkt bekannten Wiese neben der Stadtautobahn seien die Werte noch nicht so gut, heißt es, dort bleibe das Badeverbot länger bestehen. Darum haben sich einige der Nudisten allerdings nie geschert und jedes Jahr gebadet.
An der Koenigsallee wollen die Betreiber des „Ku’damm-Beach“, zu dem auch das Restaurant „Cappuccino Grand Café“ gehört, ihren Gästen die Badefreuden ab Mai ermöglichen. Damit die Ämter das Schwimmen ausdrücklich freigeben, müsste ein Bademeister angestellt werden. Sonst könnten Besucher nur auf eigene Gefahr ins Wasser springen.
An der Koenigsallee könnten Wohnungen entstehen
Außerdem wurde bekannt, dass die Berliner Bäderbetriebe das Grundstück ab 2020, wenn der Pachtvertrag ausläuft, offenbar ganz oder teilweise verkaufen wollen.
Bei dieser „Verwertung“ könne es um Wohnungsbau an der Straße gehen, sagt Stadtrat Schulte. Baurechtlich gelte das ganze Gelände als allgemeines Wohngebiet. Im hinteren Teil wünsche sich der Bezirk hingegen eine Grünfläche und Badestelle.
Schulte nimmt an, dass die Bäderbetriebe dort kein Freibad mehr betreiben „wollen und können“, denkbar sei aber die Vermietung an einen Betreiber. Die Bäderbetriebe selbst äußern sich noch nicht zu ihren Plänen.