Berlin-Charlottenburg: Im Europa-Center gibt es wieder Schallplatten
In Berlins ältestem Einkaufszentrum verkaufte einst die Musikalienhandlung „Bote & Bock“. Nun hat dort der Plattenladen „City Music“ ein neues Quartier gefunden.
In der ersten Etage des Europa-Centers am Breitscheidplatz hat Brigitte Nicolaou am Freitag ihren Plattenladen „City Music“ eröffnet, nachdem sie ihr mehrjähriges Zwischenquartier im Ku’damm-Karree nach einem Streit mit den dortigen Vermietern verloren hatte.
Es ist nicht der erste Umzug. „City Music“ war vor 32 Jahren im Schimmelpfeng-Haus am Breitscheidplatz entstanden, das 2007 abgerissen wurde.
Der Laden im Europa-Center ist mit 150 Quadratmetern Fläche viel kleiner als die früheren Standorte. Es gibt keine CDs mehr, Nicolaou setzt ganz auf die zunehmend wieder gefragten Vinylscheiben.
„Bote & Bock“ galt als eines der besten Musikgeschäfte Berlins
Das passt ins 1965 eröffnete Europa-Center – schließlich ist es Berlins ältestes Einkaufszentrum und bewarb seinen Retro-Charme im vorigen Jubiläumsjahr mit Slogans wie „Geile Zeitreise“. Außerdem verkaufte im Center von Anfang an ein Plattenladen, nämlich die Musikalienhandlung „Bote & Bock“. Trotz ihres exzellenten Rufs musste sie vor 16 Jahren wegen wirtschaftlicher Probleme schließen.
Neue Studios von Potsdam TV und Radio Paradiso
Ebenfalls am Freitag bezog der Fernsehsender Potsdam TV ein „gläsernes Fernsehstudio“ im Erdgeschoss des Europa-Centers. Der Sender gehört zur evangelischen Hoffbauer-Stiftung, die auch Gesellschaftsanteile an Radio Paradiso hält. So kommt es, dass der Radiosender im selben Ladenraum ebenfalls ein Studio eingerichtet hat. Außerdem betreibt die Stiftung an gleicher Stelle nun eine kleine Buchhandlung.
In einer Sondersendung von Potsdam TV zur Studio-Eröffnung war Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) als Ehrengast und Interviewpartner zu sehen. Künftig will die TV-Station unter anderem ihr Kulturmagazin „Hauptstadtkult“ im Europa-Center produzieren.