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Die Kaserne stand schon 1928 (Bildmitte). Darüber: der S-Bahnhof Stresow. Ganz rechts: Ikea. Links: Die Havel. Das Bild stammt aus unserem Vorher-Nachher-Projekt "Tagesspiegel 1928".
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Schulbau statt Wohnraum für Bonner: Der Millionendeal am Berliner S-Bahnhof

Ganz frisch aus dem Bundestag: Berlin übernimmt ein Grundstück nahe Ikea in Berlin-Spandau - und hat schon Ideen dafür. Doch die Zeit eilt.

S-Bahnhof Stresow: Millionencoup für Schulbau. Spannend, was Evrim Sommer, Linke, gerade aus dem Bundestag erzählt: Es geht um einen Millionendeal in Berlin-Spandau, Bonner Immobilienträume – und endlich mehr Platz für Kinder.

Das Grundstück, um das es geht, liegt zwischen Ikea und dem S-Bahnhof Stresow ("Pichelswerderstraße, Heidereuterstraße und Grenadierstraße"). Größe: 22.000 Quadratmeter. Und wegen der Kaserne ist es aus jeder S-Bahn und jedem ICE sichtbar – hier eine Luftaufnahme.

Fast sechs Millionen Euro. Das Grundstück wird jetzt vom Bundesfinanzministerium um Olaf Scholz, SPD, verkauft – für 5,85 Millionen Euro. Und zwar an die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH, kurz BIM. Das geht aus Unterlagen hervor, die dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau vorliegen.

Bislang hat dort ein wuseliger Autohandel sein Revier. Eigentlich war das Grundstück für Bonner reserviert („Wohnraum für Bundesbedienstete“), war dafür aber „nicht geeignet“. Auch Flüchtlingsbauten sollen dort nicht entstehen. Sondern?

„Das Land beabsichtigt, auf dem Grundstück den Neubau einer Sporthalle oder eines Erweiterungsbaus u.a. mit Klassenräumen für die Ernst-Ludwig-Heim-Grundschule zu errichten. Außerdem wird geprüft, ob die Errichtung einer Kita möglich ist.“

Deshalb gibt es einen Preisnachlass von 350.000 Euro. Die Sache hat nur einen Haken: Die Sporthalle muss drei Jahre nach Benutzerwechsel stehen.

„Die Ideen des Landes, die Grundschule zu erweitern oder eine Sporthalle zu bauen, begrüße ich sehr“, schreibt mir die Bundestagsabgeordnete Evrim Sommer. „Auch die Prüfung eines Kitastandortes ist angesichts des wachsenden Bedarfs an Plätzen sinnvoll. Beachtenswert ist nur, dass der Bau innerhalb von drei Jahren ab Erwerb zu errichten ist und für zehn Jahre zu nutzen ist.“ Andernfalls droht eine Vertragsstrafe.

Sommer mahnt Land und Bezirk daher an, die Planungen zügig voranzutreiben. Oder salopp gesagt: Dalli, Dalli.

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Hier noch mein Newsletter-Linktipp: Optisch so lala, aber die Geschichte der Ernst-Ludwig-Heim-Grundschule (Marion Bauer, 440 Kinder) ist spannend: Die Historie beginnt am Kolk in der Altstadt von Berlin-Spandau. Hier der Link.

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