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Das Rathaus Pankow.
© IMAGO

Stadtrat der AfD für Pankow: Der große Unbekannte

Die AfD hat ihren Kandidaten für den Stadtratsposten in Pankow benannt. Er ist ein Quereinsteiger aus der Wirtschaft und weitgehend unbekannt.

Die AfD hat nun doch schon vor der konstituierenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Donnerstag ihren Kandidaten für einen Stadtratsposten in Pankow bekanntgegeben. Laut AfD-Parteisprecher Ronald Gläser heißt der AfD-Bewerber Nicolas Seifert und ist erst kürzlich der Partei beigetreten. Die neue BVV wird am Donnerstag den Bezirksbürgermeister und die Stadträte wählen. Die Posten im Bezirksamt werden nach der Stärke der Fraktionen in der BVV vergeben. Da die AfD am 18. September in Pankow mehr als 13 Prozent der Stimmen erhielt, hat sie deshalb ebenso wie die Linkspartei, die SPD, die Grünen und die CDU Anspruch auf einen Stadtrat.

Nicolas Seifert stand nicht auf der Wahlliste der Partei für die Bezirkswahl. Er kommt laut Gläser auch nicht aus Pankow. Sollte er zum Stadtrat gewählt werden, wäre er ein Seiteneinsteiger mit Wirtschafts- aber offenbar ohne Verwaltungserfahrung. Noch ist kaum etwas über Seifert bekannt. Gläser preist ihn aber als "absoluten Topmann". Nach Angaben Gläsers ist Seifert derzeit noch im Urlaub. Am Mittwoch will er demnach nach Berlin zurückkehren. Für die übliche Vorstellungsrunde designierter Stadträte bei den BVV-Fraktionen dürfte das allerdings zu spät sein. Deshalb ist fraglich, ob der AfD-Stadtrat bereits am Donnerstag gewählt wird.

Als sicher gilt hingegen die Wahl Sören Benns von der Linkspartei als Nachfolger von Matthias Köhne (SPD), der nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war. Die CDU will ihren bisherigen Stadtrat Torsten Kühne erneut aufstellen und auch der bisherige Baustadtrat Jens-Holger Kirchner von den Grünen wird wohl weitermachen. Allerdings wird er weiter auch als Senator gehandelt. Die SPD schließlich will ihre Spitzenkandidatin Rona Tietje ins Bezirksamt schicken. Die Ressortzuschnitte sind noch nicht endgültig festgelegt, denn sie hängen auch vom Potenzial des AfD-Kandidaten ab. Linke und Grüne haben vorab bereits klargemacht, dass sie der AfD einen vollwertigen Posten geben wollen. „Wir wollen die AfD nicht in die Opferrolle drängen, sondern sie vielmehr fordern“, hatte etwa Jens-Holger Kirchner schon kurz nach der Wahl dem Tagesspiegel gesagt.

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