600-Mio-Campus in Berlin: Der 150-Meter-Turm von Siemens ist vom Tisch
Thema Nummer 1 bei der Präsentation: das Hochhaus am Siemens-Campus. Doch davon ist mittlerweile keine Rede mehr. Hier das Update aus der Siemens-Zentrale.
Sah super aus: ein 150-Meter-Turm überragte die neue Siemensstadt in Berlin-Spandau. Ganz oben Etagen aus Glas, vielleicht ein Gipfel-Café mit Blick auf Berlin?
Viel ist davon nicht übrig geblieben. Der Turm ist bei der Präsentation vor einem Jahr noch lustig vom Tisch geplumpst – mittlerweile ist er ganz unter den Tisch gefallen.
Der Siemens-Konzern teilte auf Nachfrage des Spandau-Newsletters vom Tagesspiegel mit, dass der 150-Meter-Turm nicht mehr in den Plänen auftaucht. Spandaus Baustadtrat Frank Bewig, CDU, hatte sowas schon bei der Präsentation befürchtet. Zuletzt hatte auch Daniel Buchholz, SPD, immer wieder auf so ein markantes Haus gedrängt, das ein Wahrzeichen der neuen Siemensstadt hätte sein können ("Siemens sollte nicht am falschen Ende sparen").
Im Herbst hatte Siemens noch mitgeteilt, dass eine offizielle Entscheidung nicht gefallen sei - Gerüchte machten aber seit dem Sommer die Runde.
Stattdessen entstehen nun 60 Meter hohe Gebäude. Zum Vergleich: So hoch ist etwas der "Spiegelturm" am S-Bahnhof Stresow an der Spandauer ICE-Trasse.
„Seit dem städtebaulichen Wettbewerb hat sich unser Projekt an vielen Stellen weiterentwickelt“, schrieb jetzt Konzernsprecher Christian Datzer an den Tagesspiegel-Newsletter für Spandau und erklärt den aktuellen Stand so:
„Wir haben bereits im Januar 2020 und auch unterjährig wiederholt gesagt, dass sich in der konkreten Ausgestaltung, wie beispielsweise Gebäudehöhen, noch Dinge verändern werden. Die Entwicklungen wurden von einem Fachgremium unter Beteiligung des Senats begleitet, mit entwickelt und mit entschieden."
[Sie wollen mehr aus Berlin-Spandau lesen? Den Spandau-Newsletter gibt es in voller Länge und kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]
"Fest steht: Das Hochhaus am zentralen Platz wird 60 Meter hoch und hat aufgrund seiner Lage eine hervorgehobene Stellung.“
„Auch die Quartiers-Eingänge werden durch hohe Gebäude markiert. In Summe wird es damit acht Gebäude mit 60 Metern Höhe geben.“ In der Mitte: eine fast autofreie Promenade.
„Verbunden werden die Areale durch einen begrünten Boulevard, der am Rohrdamm beginnt, durch die neue Siemensstadt führt und weitgehend den Fußgängerinnen und Fußgängern vorbehalten ist.“ Für die ersten zwei Häuser gibt es seit Herbst Entwürfe, hier sind sie. Dort wird Siemens selbst einziehen. Die Erdgeschosse aller Gebäude am Campus sollen fast durchgehend öffentlich nutzbar sein.
2023 soll Baustart sein. Kosten: 600 Mio Euro. Es entstehen neben Büros für Siemens und Startups auch 2800 Wohnungen, Kitas, eine Europaschule am S-Bahnhof Siemensstadt.
Baubeginn für die Siemensbahn soll 2025 sein, bis dahin wird geplant. Die Eröffnung der seit 1980 stillgelegten Strecke erfolgt 2029. Im Jahr 2023 soll es auch mehr Details zum Neubau der halbabgerissenen S-Bahnbrücke über die Spree geben.
Zuletzt hatten Gewerkschafter Unmut geäußert. Auf dem Siemens-Campus entsteht eine weitere Ost-West-Straße, die aber quer übers Gelände verläuft. Kommen sich Siemens-Züge und BVG-Busse in die Quere? Entsteht dort ein Tunnel? Der Fall steht jetzt auf der Senatsagenda. Hier die Infos im Tagesspiegel-Newsletter für Spandau.
Mein Tipp im Spandau-Newsletter: Hier eine interaktive Karte von der neuen Siemensstadt.
[Schon über 235.000 Abos: Die 12 Tagesspiegel-Newsletter für die 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos und in voller Länge unter leute.tagesspiegel.de]
Hier eine Übersicht, um welche Themen es im aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau geht.
- Coronakrise in Spandau: Jetzt spricht der Stadtrat und nennt seine These, warum Spandau konstant weit oben liegt
- 130 Coronatote in Spandau: "Sie fehlen!" Portrait einer Frau aus Hakenfelde, die jeder kannte
- 82 Lüftungsgeräte und Corona-Testbusse für Spandaus Schulen: Das sagt der Schulstadtrat (und nennt den neuen Zeitplan)
- Carlo-Schmid-Schule: Sanierung oder Neubau? Es gibt einen interessanten Brief im Rathaus
- Imbiss am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium: der Termin steht fest
- Heinrich-Böll-Schule: Es geht nach 30 Jahren wirklich los!
- Nach dem Feuer an der Turnhalle: So geht es weiter an der Lily-Braun-Schule
- Zwei neue Grundschulen, u.a. an der Heerstraße in Staaken: Wann ist Baubeginn? Das Update
- Kettensägen am Havelufer: Es geht los an der 60-Millionen-Baustelle Havelausbau. Die nächsten Schritte, die Details.
- "Kein 150-Meter-Turm": Siemens-Konzern gibt Campus-Update
- "Tor des Monats": Ein Spandauer ist nominiert - von den Sportfreunden Kladow
- "Erbärmlicher Kunstrasen in Kladow, Gesundheitsgefahr am Beachvolleyballfeld": So steht es um Spandaus Sportanlagen in Kladow, Haselhorst, Südpark und bei Ikea
- Vor 80 Jahren: Foto vom 1. Woolworth in Spandau - und die dramatische Geschichte dahinter
- Glienicker See: Tausende Euro für DLRG durch Supermarkt
- "Sie nannten uns Freistaat Kladow": DED-Verein meldet sich im Newsletter
- Berlins neue Wasserball-Arena: Bürgermeister mit frischen Infos, was im Hintergrund passiert
- Feuer beim Kanuklub in Tiefwerder: "Wir brauchen Hilfe"
- Letzte Würde: Trauerfeier für arme Tote ohne Angehörige
- Grüne nominieren Stadtrat, neue Gerüchte zur SPD: Und was ist bei den anderen so los? Ein kommentierender Ausblick aufs Wahljahr 2021 in Berlin-Spandau
Die Tagesspiegel-Newsletter gibt es für alle 12 Berliner Bezirke und haben mittlerweile schon 235.000 Abos. Darin informieren wir Sie einmal in der Woche gebündelt und kompakt, was so los ist in Ihrem Kiez. Auch lassen wir in den Newsletter oft Leserinnen und Leser zu Wort kommen, schließlich kennt keiner die Kieze so gut wie die Leute, die dort leben.