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Die futuristischen Bubbles - hier bei der Vorstellung im Sommer am Alexanderplatz - passen nicht ins historische Bild der Spandauer Altstadt.
© dpa

Edelstahl-Mülleimer unerwünscht: „Bubbles“ stören Spandauer Altstadt-Idyll

Die neuen Müllbehälter der BSR sind nach einer Testphase wieder aus der Spandauer Altstadt verschwunden, weil sie zu futuristisch wirken. Umstritten sind auch die rund um das Rathaus aufgestellten Pfandflaschenhalter.

An andere Standorten sind sie ein Hit, aus der Spandauer Altstadt hat man sie wieder verbannt: Die kugelförmigen Müllbehälter aus Edelstahl stießen bei den Spandauern auf harsche Kritik. Insgesamt hat die BSR 61 „Bubbles" beschafft. Die von der holländischen Brink-Gruppe, dem Mutterkonzern der deutschen Lieferfirma Lune Raummobiliar, erfundenen, futuristisch anmutenden Mülleimer haben einen Durchmesser von 90 Zentimetern. Sie fassen mit 360 Litern gut die fünffache Menge von Müll im Vergleich zu den klassischen, orangefarbenen Abfallkörben. Mit einem Eigengewicht von 150 Kilogramm sind sie schwer verrückbar, resistent gegen Vandalismus und haben zusätzlich eine Anti-Graffiti-Beschichtung. Geleert werden sie mit einer Art Riesenstaubsauber, der auf ein Spezialfahrzeug montiert ist.

Keine „Neumöblierung“ der Spandauer Altstadt

Zwei der „Bubbles“ wurden vorübergehend in der Altstadt getestet, dann aber wieder abgebaut. „Sie wurden nicht besonders gut angenommen“, erinnert sich der Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes, Michael Spiza. Außerdem gab es trotz des Gewichtes Bedenken wegen einer möglichen Verschiebbarkeit. Hauptgrund war jedoch das Ambiente. Angesichts der Tatsache, dass die Altstadt zu einem Fördergebiet des städtebaulichen Denkmalschutzes erklärt wurde und eine Erhaltungssatzung bekommt, sollte auf eine „Neumöblierung“ verzichtet werden.

Die neben den Müllbehältern angebrachten grünen Pfandflaschenhalter werden oft zweckentfremdet.
Die neben den Müllbehältern angebrachten grünen Pfandflaschenhalter werden oft zweckentfremdet.
© During

Auch Pfandflaschenhalter kommen bei Spandauern nicht gut an

Auch die an 21 Standorten von klassischen Müllbehältern rund um das Rathaus angebrachten Pfandflaschenhalter sind umstritten. Die grünen Ständer können jeweils drei Pfandflaschen und -dosen aufnehmen und sollen Flaschensammlern die Arbeit erleichtern. Wie Jürgen Czarnetzki von der Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange beobachtete, werden sie jedoch meistens durch Einwegflaschen, Pappbecher oder sonstigen Müll zweckentfremdet. Außerdem, so Czarnetzki, sind die Halter für Flaschen mit einem Volumen von mehr als einem halben Liter ungeeignet.

Größere Flaschen werden von den Bürgern in der Regel nicht genutzt, um unterwegs den Durst zu stillen, sagte Stephan Machulik (SPD), Stadtrat für Bürgerdienste und Ordnung. Die neuen Flaschenhalter sind erst im Sommer als Ersatz für die davor eingesetzten Pfandkisten installiert worden, die schnell vermüllten und kaum Akzeptanz fanden. Eine Erhebung über die Nutzung liegt noch nicht vor. Die Aufstellung gilt als Feldversuch, der von der Trias, einer gemeinnützigen Gesellschaft der Wohlfahrtspflege, als Träger wissenschaftlich ausgewertet wird. Sie geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zurück.

Rainer W. During

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