Verbindung zwischen den Parks in Berlin-Kreuzberg: Brücke über die Yorckstraße eröffnet
Der Tagesspiegel hatte über die Gefahr für Fußgänger und Radler an der Yorckstraße in Kreuzberg berichtet, jetzt gibt es eine Lösung: Am Donnerstagnachmittag wurde die Verbindung zwischen den zwei Parks eröffnet.
Ein echter Bahnchef, ein echter Parteichef und ein Staatssekretär des Senats kamen am Donnerstagnachmittag an die Yorckstraße, viel Prominenz für etwas Beton auf einer alten Eisenbahnbrücke. Doch seit 15.35 Uhr gibt es nun endlich eine direkte Verbindung zwischen dem Park am Gleisdreieck und dem vor einen Monat eröffneten neuen Flaschenhalspark. Über die Brücke führt der Fernradweg Berlin-Leipzig, zudem können nun auch endlich Spaziergänger von einem in den nächsten Park wechseln ohne die stark befahrene Yorckstraße queren zu müssen. Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) aus der Verkehrsverwaltung schnitt gemeinsam mit Berlins Bahnchef Ingulf Leuschel das rote Band durch und gab den Weg frei.
Wie berichtet, hatten alle beteiligten Verwaltungen, Bezirk und Senat die Brücke schlicht vergessen und den neuen Park ohne diese Anbindung eröffnet, diese sollte erst 2015 erfolgen. Nach einem Tagesspiegel-Bericht hatten sich die Bahn, Grün Berlin und Senat in der vergangenen Woche noch am gleichen Tag an einen Tisch gesetzt und sich auf eine provisorische Lösung verständigt. "Eine Gefahrenquelle ist beseitigt", sagte Gaebler, dem das schnelle Handeln zu verdanken ist.
Nach Senatsangaben hatte in den vergangenen Jahren der Bezirk die Sanierung verhindert, weil er einen Vertrag mit der Bahn nicht unterschreiben wollte. Ein Vertreter des Bezirks war deshalb nicht zur kleinen Feier eingeladen, dafür kam SPD-Parteichef Jan Stöß. Die Brücke gehört immer noch der Bahn, finanziert hat das Provisorium der Senat. Schnell ging es, weil das Bauwerk nicht herausgehoben werden musste, sondern nur ein befahrbarer Belag fehlte. Genau das hatte heftige Proteste bei Anwohnern und Parkbesuchern ausgelöst. Denn eine Ampel fehlte an der Yorckstraße. Damit Fußgänger nicht die Fahrbahnen direkt überqueren, wurden mehrere hundert Meter Gitter aufgestellt. Diese haben den Bezirk nach Angaben eines Stadtrats 50 000 Euro gekostet, nun werden sie nicht mehr gebraucht.
Denn die vermisste Brücke ist fertig. "Wir wollen zu Ostern gute Stimmung im Park", hatte Gaebler angekündigt. Er hielt Wort, am Donnerstag schob er sein Fahrrad als erstes über die Brücke. In den kommenden Monaten sollen drei weitere alte Bahnbrücken saniert werden, damit sich Fußgänger und Radfahrer nicht so in die Quere kommen. Deren Sanierung ist aber komplizierter.