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Messgeräte? Die Polizei konnte mit den alten Schiffen eh nicht mithalten.
© dpa

Raserei und Partykrach: Berliner Wasserschutzpolizei rüstet auf gegen Lärm

Messgeräte, Schwerpunkteinsätze, neues Polizeischnellboot: Hier die Agenda 2021 der Behörden. So wollen sie den Ärger auf dem Wasser stoppen.

Wrooooom! Die Bootssaison in Berlin rückt näher. War da nicht was mit Technobooten und Raserrambos auf der Havel? Im Coronasommer ging es wochenlang um Lärm, unklare Gesetzeslagen, verärgerte Nachbarn und entsetzte Wassersportnutzer: „Wir werden als Slalomstangen für Rennboote benutzt.“ Hier berichteten Anwohner, Wasserportler, Pfarrer, Politik und Polizei im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel über das Problem, das zugenommen habe.

Sogar das Bundesverkehrsministerium hatte sich in die Debatte eingeschaltet. Auch bei der deutschen Wasserschutzpolizei in Bonn stand das Thema bei einem Bundestreffen auf der Agenda.

1000 Anwohner und Wassersportler hatten sich in kurzer Zeit mit Unterschriftenlisten beschwert - allein am Havelufer. Die Polizeipräsidentin lud sogar zum Krisengespräch und ließ sich von den Problemen berichten.

Eine harte Linie für 2021 kündigt jetzt der Staatssekretär von Innensenator Andreas Geisel, SPD, an. „Polizeiliche Maßnahmen und gesetzliche Änderungen“ würden aktuell geprüft, schreibt Torsten Akmann an den Spandauer CDU-Politiker Peter Trapp. Er spricht von „zurecht beklagten Lärmbelästigungen und Gefährdungen von Wassersporttreibenden, die von einer geringen Anzahl von Schiffsführenden verursacht werden“. Über den Brief und die Maßnahmen hat der Spandau-Newsletter jetzt berichtet, dem der Brief vorliegt.

Zuständig in Sachen Motorlärm - nicht Partylärm - sei die Umweltverwaltung von Senatorin Regine Günther, Grüne. Deren Verwaltung hat sich in den letzten Monaten nicht zur Debatte öffentlich geäußert, prüfe aber laut Brief die Gesetzeslage. Da könnte also doch noch was kommen.

„Ich habe die Polizei gebeten, mit Beginn der Frühjahrssaison ihre Streifentätigkeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu intensivieren“, heißt es in dem Brief des Staatssekretärs. 180 Polizisten seien in den Booten im Einsatz. Ihr Revier: 200 Kilometer Wasserstraße in Berlin. Die Zentrale der Polizei liegt im Westen an der Mertensstraße in Hakenfelde.

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Auch im preisgekrönten "Tagesspiegel Checkpoint" war der Ärger Thema.
Auch im preisgekrönten "Tagesspiegel Checkpoint" war der Ärger Thema.
© Comic: Naomi Fearn

Schwerpunktaktionen mit weiteren Behörden sind demnach geplant. Der Motorbootlärm und die Belästigung der Nachbarschaft durch Partyhausboote berühre schließlich auch die Zuständigkeit in den Bezirken, so der Staatssekretär – und sendet schöne Grüße ans Ordnungsamt um Stadtrat Stephan Machulik, SPD. Die Bezirke an der Havel aber hatten sich bisher zurückhaltend geäußert - wo verläuft die Bezirksgrenze auf dem Wasser? Und welches Rathaus hat schon ein Boot?

Das neue Polizeischnellboot werde 2021 erstmals gegen lautstarke Raser eingesetzt. Bislang hatte die Polizei mit den trägen Kähnen keine Chance bei der Verfolgung. Und aktuell, so der Staatssekretär, prüft Berlin die Ausrüstung der Wasserschutzpolizei mit Lärmmessgeräten. Na dann: guten Start in die Berliner Bootssaison mit Gesundheit und Gelassenheit.
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Und hier schon mal die schnelle Übersicht der Themen, die Sie im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel finden.

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