Böse Überraschung in Spandau: Asbest bei Bauarbeiten im Schwimmbad entdeckt
Eines der schönsten Bäder Berlins: "Spandau Nord". Das Stadtbad muss aufwändiger saniert werden als gedacht. Und es gibt drei weitere Bäder-Meldungen
Asbest im Schwimmbad. Schickes Ding mit viel Blingbling: das Schwimmbad an der Radelandstraße in Berlin-Spandau. Hier meine Fotos vom Prachtbau. „Wären wir reich, könnten wir uns das als Villa mit 100 Zimmern vorstellen“, schreibt Berlins Schwimmblog um Bianca Tchinda und nennt es liebevoll die „Grand Dame der Hallenbäder“. Baujahr: 1911.
Doch das Bad ist aktuell auf Schönheitskur und wird seit Herbst aufgefrischt: neue Fliesen, neue Technik, neues Dach.
Dabei gab es nun eine böse Überraschung. „Beim Rückbau im Innern der denkmalgeschützten Schwimmhalle ist Asbest gefunden worden, der aufwendig entsorgt werden musste“, erzählte Matthias Oloew, Sprecher der Bäderbetriebe, dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.
„Diese Arbeiten sind jetzt beendet, sodass die Bauarbeiten in vollem Umfang weiter gehen können. Die Wieder-Inbetriebnahme das Stadtbads ist nun fürs Frühjahr 2021 vorgesehen.“ Hörste, Corona?!
Happy Badehose. Noch eine Nachricht aus dem Schwimmbecken, diesmal knapp hinter Spandau: Am Regio-Bahnhof Seegefeld (Ex-„Herlitz“-Werk) wird das neue Hallenbad von Falkensee gebaut.
Gute Nachricht auch für Spandau, weil es mit dem Fahrrad nur drei Minuten von Staaken bis zum Schwimmbad sind. 40.000 Leute durften am Sonntag abstimmen – 65,5 Prozent waren dafür, 34,5 Prozent dagegen.
Im Rathaus von Falkensee war das Projekt umstritten; die Kosten sind auf aktuell mindestens 23 Mio gestiegen. Das Schwimmbad soll ein kleines 25-Meter-Becken bekommen, sowie Sauna und Kegelbahn – vor allem letztere Projekte wurden oft in Frage gestellt („Wer braucht das?“). Michael Sauerbier, „Bild“-Chefreporter, wedelt bereits bei Twitter mit dem Badehandtuch: „40.000 Falkenseer müssen bald nicht mehr zum Schwimmen nach Spandau fahren.“
Was ‚bald‘ eigentlich heißt – 2024, 2025, 2026? -, ist noch unklar. Erste Simulationen hier: Falkensee.de
Auch Spandau plant ein neues Hallenbad-Projekt. Drittens: 2027 soll auf der Wiese hinter dem Hallenbad an der Gatower Straße Berlins neue Wasserball-Arena eröffnet werden. Dort sollen die Wasserfreunde Spandau um Hagen Stamm spielen. Kapazität: 900 Fans auf den Tribünen. Die Wasserfreunde müssen seit 1994 ins Exil nach Schöneberg ausweichen, doch jetzt ist auch die dortige Halle morsch. Gut für Spandau: Tagsüber sollen Schulkinder das neue Becken nutzen und so die große Halle mit der 50-Meter-Bahn entlasten. Kosten: 20 Mio. Um die Pläne ist es zuletzt aber stiller geworden. Die Priorität lag bei Corona. Hier erste Grafiken.
[Diese Texte stammen als Leseprobe aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Spandau - kostenlos und in voller Länge: leute.tagesspiegel.de]
Und noch eine vierte Schwimmbad-Meldung aus Spandau. Das Sportamt um Frank Marufke sucht einen Pächter für den Imbiss auf der „Freizeitsportanlage Südpark“. Wann? „Ab April 2021, immer bis Oktober, täglich von 10 Uhr bis 19/20 Uhr.“ Die schöne Anlage mit dem markanten Flachbau (Foto) nahe der Heerstraße hat eine interessante Geschichte: Die Umkleidekabinen gehörten ab 1924 zu einem der ersten Spandauer Schwimmbäder mit Badestrand.
Als dann im Sommer 1974 direkt nebenan das heutige Schwimmbad an der Gatower Straße fertig war (17,5 Mio D-Mark Baukosten), wurde die Anlage trockengelegt und zum Sportpark umgebaut.
Hier sehen Sie eine alte Aufnahme, wo sich das einstige Schwimmbad im Südpark befand: Tagesspiegel 1928. Der Clou: Eine Tagesspiegel-Leserin hat alte Fotos vom Schwimmbad entdeckt und zeigt sie uns - bald im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.
[Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Den gibt es mit konkreten Infos, persönlichen Tipps, Terminen und Kiez-Ideen immer einmal pro Woche und kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de]
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