Flüchtlinge in Berlin-Kreuzberg: Bezirk will Notunterkunft in Gerhart-Hauptmann-Schule
Friedrichshain-Kreuzberg will einen Teil der Gerhart-Hauptmann-Schule als Notunterkunft für Flüchtlinge nutzen. Das wird nicht ohne Probleme gehen.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg trifft Vorbereitungen, einen Gebäudeteil der Gerhart-Hauptmann-Schule als Notunterkunft für Flüchtlingsfamilien herzurichten. Das ist nicht unproblematisch, da in einem anderen Teil der Schule rund 20 andere Flüchtlinge leben. Diese haben die Schule an der Ohlauer Straße Ecke Reichenberger Straße vor knapp drei Jahren besetzt und können nach Gerichtsentscheidungen vorerst nicht gezwungen werden, die Schule zu verlassen.
Ursprünglich wollte der Bezirk die Schule Ende vergangenen Jahres komplett räumen lassen. Dies wurde aber vom Verwaltungsgericht untersagt. Die meisten Bewohner hatten bereits Ende Juni 2014 die Schule verlassen. Seitdem gibt es dort einen Wachschutz rund um die Uhr, um eine erneute Besetzung zu verhindern.
Bewohner wollen selbstverwaltetes Flüchtlingszentrum
Die dort lebenden Flüchtlinge, beinahe ausnahmslos Männer aus afrikanischen Ländern, halten an ihren Forderungen nach einem selbstverwalteten Flüchtlingszentrum fest und wollen mit dem Bezirk darüber verhandeln, was mit der Schule weiter geschieht, auch wenn jetzt andere Flüchtlinge dort einziehen sollen.
Der Bezirk wiederum sehe dafür keine Notwendigkeit, sagt Sprecher Sascha Langenbach. Angesicht der in die Stadt kommenden Flüchtlinge brauche man den Teil der Schule, der ohnehin nicht von den jetzigen Bewohnern genutzt wird. Frühestens im November könnte eine Notunterkunft fertiggestellt sein.