Friedrichshain-Kreuzberg: Besetzte Schule wird Wohnstandort
Das ehemalige Gebäude der Gerhart-Hauptmann-Schule ist immer noch teilweise besetzt, ein anderer Gebäudeteil wird als Notunterkunft genutzt. Auf dem Schulgelände sollen nun 140 städtische Mietwohnungen mit "Fahrradtiefgarage" gebaut werden.
Das Bauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg wird konkreter: Die Howoge will bis 2018 140 Wohnungen in Modulbauweise errichten. 56 Wohnungen sind für Studenten vorgesehen, 35 für Flüchtlinge, zwölf für obdachlose Frauen mit Kindern. Im Erdgeschoss sollen eine Kiezbibliothek und ein Nachbarschaftscafé einziehen, darunter ist eine "Fahrradtiefgarage" geplant. Der „Campus Ohlauer Straße“ wird als innovatives Bauprojekt vom Senat gefördert. Die neu eingerichtete Notunterkunft für geflüchtete schwangere Frauen im Altbau der Schule mit 109 Plätzen wird in den Campus integriert. Für sie wurde jetzt ein Betreiber gefunden, die Johanniter-Unfall-Hilfe.
Was mit den 18 illegal lebenden Flüchtlingen im Südflügel der Schule passiert, ist weiterhin offen. Der Bezirk war mit dem Versuch sie herauszuklagen, vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert. „Wir haben ihnen erstmal die Hand gereicht“, sagt Finanzstadträtin Jana Borkamp (Grüne). Sollten sie einen Träger finden, der mit ihnen zusammenarbeitet, könnten sie bleiben. Die Diakonie der ev. Kirche hatte den Besetzern bereits angeboten, das Schulgebäude zum Flüchtlingszentrum auszubauen und anschließend zu betreiben. Allerdings hätten sie während der Bauarbeiten das Gebäude verlassen müssen. Das lehnten die Besetzer ab. Sie haben keinen Aufenthaltsstatus und müssen mit ihrer Abschiebung rechnen.