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Reparaturbedürftig. Besucher beim Tag der offenen Tür am ehemaligen Flughafen im vergangenen November.
© Jörg Carstensen/dpa

Ehemaliger Flughafen: Berlins SPD will hunderte Millionen in Tempelhof investieren

Der riesige Ex-Flughafen Tempelhof ist stark sanierungsbedürftig. Nun will Michael Müller den „Riesenschatz“ heben. Mit den Koalitionspartnern ist das noch nicht abgesprochen.

Die Berliner SPD will einen dreistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen, um den Standort Tempelhof zu entwickeln. „Es ist nicht mehr akzeptabel, so ein Gebäude mitten in der Stadt zu haben, mit dem nichts passiert“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Rand der Klausurtagung der Berliner SPD-Fraktion in Hamburg.

Müller sprach von einem „Riesenschatz“ in sehr guter Citylage. Erstens müssten die Messe- und Kongressflächen in und um die Hangars so schnell wie möglich wieder dauerhaft nutzbar gemacht werden. „Die Messe Berlin platzt aus allen Nähten.“ Der linke Flügel des ehemaligen Flughafengebäudes, vom Platz der Luftbrücke aus gesehen, solle für das Kreativ-Gewerbe und Startups entwickelt werden, der rechte Gebäudeflügel solle für Verwaltungszwecke, hauptsächlich die Polizei, saniert werden.

SPD-Fraktionschef Raed Saleh ergänzte: „Wir brauchen eine breite Nutzung, Tempelhof darf kein zweites ICC werden.“ Für dieses Projekt soll aus Sicht der SPD ein Teil der Überschüsse aus dem Haushalt 2017 (insgesamt 2,16 Milliarden Euro) bereitgestellt werden.

Mit den Koalitionspartnern Linke und Grüne ist das noch nicht abgesprochen.

Im Tagesspiegel-Interview hatte Regierungschef Müller kürzlich auch die Überlegung ins Spiel gebracht, die durch einen Volksentscheid verhinderte Randbebauung des Tempelhofer Feldes doch noch zu realisieren. „Aber erst in der nächsten Legislaturperiode“, sagte Müller am Sonnabend. Also erst nach 2021.

Aus dem Rekordüberschuss von 2017 will die SPD-Fraktion eine Milliarde Euro für die Schuldentilgung einsetzen, auch da sind sich die Sozialdemokraten mit Linken und Grünen noch nicht einig. Ein weiterer dreistelliger Millionenbetrag soll für Grundstücksankäufe zurückgelegt werden, außerdem wollen die Sozialdemokraten in den kommenden Jahren einen Fonds in Höhe von etwa 600 Millionen Euro für den Ankauf neuer S-Bahnwagen aufbauen.

Über den weiteren Umgang mit der Neuausschreibung für die Nord-Süd-Bahn sowie die Stadtbahn besteht innerhalb der SPD, aber auch in der Koalition noch Diskussionsbedarf. Die SPD-Fraktion will zu diesem Thema, wie berichtet, am Wochenende auf der Klausur einen Beschluss fassen.

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