Denkmal in Berlin: Berlins Kultursenator Lederer will „Einheitswippe“ stoppen
Nach einigem Hin und Her sollte die "Einheitswippe" für Berlin kommen - das wurde im Februar beschlossen. Kultursenator Lederer kritisiert die Denkmalpläne jetzt als "gänzlich ungeeignet".
Nach Ansicht von Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) ist der Entwurf einer Wippe für ein Einheitsdenkmal in der Bundeshauptstadt „gänzlich ungeeignet“. Die Wippe sei keine angemessene Antwort auf die Vielschichtigkeit der Ereignisse von 1989, sagte Lederer der Tageszeitung „neues deutschland“ (Freitag). Notwendig seien ein Stopp des Projekts und ein Neuanfang der Debatte.
Geplante Kosten auf 15 Millionen Euro gestiegen
Im vergangenen Jahr hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags das Vorhaben für ein Einheitsdenkmal zwischenzeitlich gekippt, weil die geplanten Kosten auf rund 15 Millionen Euro gestiegen waren. Im Februar hatte es einen Grundsatzbeschluss der Koalition gegeben, das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin doch zu bauen. Zuletzt gab es Unstimmigkeiten darüber, in welcher Zuständigkeit das Vorhaben liegt. Derzeit ist es Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Ob sie verantwortlich bleibt, ist allerdings umstritten. Befürworter des Baus sind unter anderen Bundestagspräsident Norbert Lammert und sein Vorgänger Wolfgang Thierse.
Aufarbeitung von DDR-Unrecht nicht nur Aufgabe der Linken
Weiter betonte Lederer, bei der Aufarbeitung von DDR-Unrecht könne es keinen Schlusspunkt geben. Diese Aufarbeitung sei nicht nur Aufgabe der Linkspartei. „Hier muss die gesamte Linke in Vorleistung gehen“, erklärte Lederer. Es überrasche ihn aber nicht, dass „die Auseinandersetzung über die DDR auch ausgeschlachtet wird, um sozialistisches Denken insgesamt zu diskreditieren“. (KNA)
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