Öffentlicher Nahverkehr: Berliner Sozialticket wird billiger
Der rot-rot-grüne Senat hat sich am Dienstag auf eine Preissenkung des Berliner Sozialtickets geeinigt. Ab Juli soll es 8,50 Euro weniger kosten.
Bus- und Bahnfahren wird bald billiger - zumindest für Menschen mit Berlinpass. Kostete das Sozialticket bislang 36 Euro monatlich, sind es ab Juli dieses Jahres nur noch 27,50 Euro. Darauf hat sich der rot-rot-grüne Senat in seiner Sitzung am Dienstag geeinigt.
Rund zwei Millionen solcher Monatstickets wurden laut Verkehrsbetrieb Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr verkauft. Anspruch auf das Sozialticket hat, wer einen Berlinpass besitzt. Den können Berliner beantragen, die wenig oder gar kein Einkommen haben.
Die SPD hatte eine Preissenkung auf 34 Euro befürwortet
Bereits während der Koalitionsverhandlungen hatten sich die Parteien darauf verständigt, den Preis für das Sozialticket zu senken. Zuletzt waren die Parteien jedoch uneins darüber, um wieviel. Ein Sprecher der Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sagte am Freitag, der Preis für das Sozialticket solle um circa zehn Euro auf 25 bis 27 Euro sinken. Darauf hätten sich die Wirtschaftssenatorin und Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) geeinigt. "Das ist noch nicht entschieden", dementierte hingegen eine Sprecherin der Finanzverwaltung. Die SPD spreche sich für eine Preissenkung auf 34 Euro aus, angepasst an die Neuberechnung des Existenzminimums.
Im Jahr 2016 haben Hartz-IV-Empfänger einen Zuschuss von rund 25 Euro vom Jobcenter für den Bereich Mobilität bekommen. Die Differenz von elf Euro zum Sozialticket war von SPD, Linken und Grünen kritisiert worden, sie sei auch dafür verantwortlich, dass nur rund jeder Fünfte der etwa 660.000 Berliner Anspruchsberechtigten das Ticket regelmäßig kauft. Für das Jahr 2017 haben Statistiker auf Bundesebene das Existenzminimum neu berechnet. Auf den Bereich Mobilität entfallen jetzt 32,90 Euro, also rund acht Euro mehr als noch im Vorjahr. Das Berliner Sozialticket liegt preislich nun darunter.