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Spurensicherung am Tatort des Mordes an Nidal R. in Berlin
© dpa/Paul Zinken

Erschossenes Clan-Mitglied: Berliner Polizei sucht drei Verdächtige im Mordfall Nidal R.

Die Berliner Polizei hat nach dem Mord am Intensivtäter Nidal R. erste Spuren. Die Täter wechselten kurz nach Fluchtbeginn die Autokennzeichen.

Im Fall des ermordeten Clan-Intensivtäters Nidal R. hat die Berliner Polizei erste Spuren. Die Ermittler gehen neuesten Angaben zufolge von drei Tätern aus. Nachdem sie vom Tatort davongerast sind, ist am Fluchtwagen offenbar das Kennzeichen ausgetauscht worden. Später wurde das Fahrzeug in Brand gesetzt. Nun sucht die Polizei Zeugen, die die Tat am Tempelhofer Feld oder den Fluchtwagen beobachtet hat.

Die Täter sind den Angaben zufolge am Sonntagabend nach den tödlichen Schüssen auf den 36-Jährigen am östlichen Rande des Tempelhofer Feldes zunächst zu Fuß geflüchtet. Mehrere Schüsse waren an einem Eiswagen, der an der Warthe-/Ecke Oderstraße stand, aus nächster Nähe auf R. abgefeuert worden.
Nach den Schüssen sollen die Täter zunächst zu Fuß in Richtung Norden zur Leinestraße geflüchtet sein, dort in den Fluchtwagen gestiegen und dann in Richtung Hermannstraße gerast sein. Zu diesem Zeitpunkt soll an dem Wagen noch das Kennzeichen B-MS 1573 angebracht gewesen sein. Bei dem Fluchtwagen soll es sich um einen dunklen VW Golf IV handeln. Ob das Kennzeichen gültig war und der Wagen darauf zugelassen war, wollte die Polizei auf Nachfrage aus ermittlungstaktische Gründen nicht mitteilen.

In der Nacht zu Dienstag dann ist der Wagen im Nordosten Neuköllns in einem Gewerbegebiet in Flammen aufgegangen. Der Wagen sei um 22.40 Uhr am Kiehlufer Ecke Mergenthalerring in Brand gesetzt worden, teilte die Polizei mit. Zeugen alarmierten die Feuerwehr, die den Brand löscht. An dem Wagen befanden sich noch die nicht mehr gültigen Kennzeichen B-A 4924.

Die Polizei bereitet sich indes auf die Beisetzung von Nidal R. vor. Die soll nach Tagesspiegel-Informationen am Donnerstag auf dem Zwölf-Apostel-Friedhof in Berlin-Schöneberg stattfinden. Am Dienstag ist der Leichnam des 36-Jährigen von der Rechtsmedizin freigegeben worden. Es wird damit gerechnet, dass zahlreiche Gäste der Beerdigung des Ermordeten beiwohnen. Die Polizei wird die Beisetzung absichern, mit Straßensperrungen ist zu rechnen.

Zugleich befürchten die Ermittler eine Eskalation der Lage im kriminellen Clan-Milieu. Die Polizei setze aber alles daran, Gegenreaktionen zu verhindern, hieß es. Die Behörden hätten die einschlägig bekannten Angehörigen deutsch-arabischer Großfamilien im Blick. Mit Sorge beobachte man eine „Tendenz zur Bewaffnung“ im Milieu. Man habe es zunehmend mit „multifunktionalen Tätern“ zu tun.

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