Protest bei BSR-Tochter: Berliner Müllentsorger streiken - vielleicht nicht nur am Mittwoch
Mitarbeiter der "Berliner Recycling GmbH" haben am Mittwoch ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern einen neuen Tarifvertrag. Auch zukünftige Streiks sind nicht ausgeschlossen.
Den ganzen Mittwoch streiken die Beschäftigten der Berlin Recycling GmbH, einer Tochter der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR). Anlass ist die Forderung nach einem neuen Tarifvertrag, denn die Beschäftigten der Berliner Recycling GmbH hätten ein deutlich niedrigeres Einkommen als ihre Kollegen bei der BSR.
Das Unternehmen, das der BSR jährlich Millionengewinne einbringe, beschäftige zudem viele Leiharbeiter, die nach Branchenmindestlohn bezahlt würden, so die Gewerkschaft. „Es ist bedauerlich, dass sich die Geschäftsführung und der Vorstand der BSR auch in der 4. Verhandlungsrunde nicht zu einem Angebot durchringen konnten, welches dem Problem des Unternehmens, Fachpersonal zu bekommen, Rechnung trägt,“ teilt Ellen Naumann, Verhandlungsführerin und Leiterin des Verdi Fachbereichs Ver- und Entsorgung Berlin/Brandenburg mit. Noch sei kein neues Angebot eingegangen, sagte sie Mittwochnachmittag, ihrer Einschätzung nach, nehme die Geschäftsführung der BSR den Warnstreik nicht ernst genug. "Zwangsläufig müssen die Berliner dann damit rechnen, dass auch künftig die Mülltonnen stehen bleiben", sagte Naumann.
"Der komplette Betrieb ist dicht"
Die Berlin Recycling GmbH ist unter anderem für die Abholung von Pappe und Papier, Glas und Gewerbeabfällen zuständig. Der Streik betrifft laut Verdi alle vier Standorte des Unternehmens im Westhafen, in der Lengeder Straße, am Hultschiner Damm sowie die Zentrale in der Monumentenstraße. Mehr als 300 Mitarbeiter beteiligen sich an dem Streik.