Stadtstraße mit Radschnellweg?: Berliner Linke fordert sofortigen Baustopp an der A100
Die Linke will keine Arbeiten mehr zwischen Dreieck Neukölln und Treptow. Geprüft werden soll außerdem laut Vorsitzender Katina Schubert eine „Umwandlung“.
Die Linke in Berlin hat einen sofortigen Stopp der Bauarbeiten an der Autobahn 100 zwischen dem Dreieck Neukölln und der Anschlussstelle in Treptow gefordert. Die Partei habe den Bau dieses Teilstücks abgelehnt und lehne auch den 17. Bauabschnitt durch Friedrichshain nach Lichtenberg ab, teilte die Berliner Landesvorsitzende, Katina Schubert, am Freitag mit.
„Alle aktuell laufenden Infrastrukturmaßnahmen zum Abschluss der A100 am Treptower Park sollten sofort eingestellt werden, es braucht einen sofortigen Baustopp“, so die Linke-Vorsitzende. „Wir wollen prüfen, ob der bereits im Bau befindliche 16. Bauabschnitt in eine Stadtstraße mit Radschnellweg umgewandelt werden kann.“
Die Berliner Linke werde außerdem alles dafür tun, dass der nächste Bauabschnitt aus dem Bundesfernstraßengesetz ersatzlos gestrichen und gegen den Willen des Landes Berlin kein Planfeststellungsverfahren eröffnet werde, sagte Schubert.
Rot-Rot-Grün hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, in dieser Legislaturperiode keine Planungsvorbereitungen für den 17. Bauabschnitts durchzuführen. Laut Vertragstext sollte der 16. Bauabschnitt einen Abschluss am Treptower Park erhalten.
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Die grüne Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl, Bettina Jarasch, sorgte im März mit ihrer Kritik an der A100 für Wirbel. Sie hatte sich für den Rückbau der A100 auf dem Teilstück bis zum Treptower Park ausgesprochen und mit ihren Äußerungen nicht zuletzt Kritik aus der Berliner Wirtschaft provoziert.
Start der Arbeiten am 16. Bauabschnitt, einem rund drei Kilometer langen Teilstück der A100, war bereits 2013. Nach Angaben der Autobahngesellschaft von Mitte März ist mit einer Freigabe für den Verkehr nach derzeitigem Bauablauf Ende 2024 zu rechnen.
Für Samstagnachmittag ist eine Fahrraddemo vom Hermannplatz in Neukölln bis zum Bundesverkehrsministerium gegen den Weiterbau der A100 geplant. Die Linke unterstützt die Protestaktion. (dpa)