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Das Computersystem des Berliner Kammgerichts ist wegen einer Schadsoftware vom Landessicherheitsnetz getrennt worden.
© Sebastian Gollnow/dpa

Freigabe für neuen Anschluss nach Cyberangriff: Berliner Kammergericht soll wieder online gehen

Nach der Virus-Attacke arbeitete das Gericht rund fünf Monate offline. Nun wurde die Freigabe für den Anschluss der neuen Computer an das Netz erteilt.

Knapp fünf Monate nach einem Trojaner-Angriff gegen das Berliner Kammergericht sollen neue Computer an das Landes-Sicherheitsnetz angeschlossen werden. Die Freigabe dafür habe die Innenverwaltung erteilt, teilte das Gericht am Freitag mit.

Neu angeschafft wurden laut Mitteilung bereits 370 Standrechner und 150 Notebooks, die nun nach und nach an das Landesnetz kommen sollen.

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Gerichtspräsident Bernd Pickel sprach von einem Meilenstein und einer neuen Netzarchitektur unter dem Dach des IT-Dienstleistungszentrums Berlin (ITDZ).

Dessen Experten hatten den Virus im Computersystem des Kammergerichts Ende September 2019 bemerkt. Die Rechner wurden daraufhin vom Internet getrennt. Das Gericht konnte in den vergangenen Monaten nur provisorisch arbeiten. Mehrmals beschäftigte sich der Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses mit den Problemen.

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Laut Gerichtspräsident soll ab Ende März das Arbeiten nach neuesten technischen Anforderungen und höchsten Sicherheitsstandards möglich sein.

Nach früheren Angaben von Pickel, der sich auf ein Gutachten bezog, gibt es keine Erkenntnisse, dass Dokumente, Urteile oder Beschlüsse bei dem Angriff mit der Schadsoftware Emotet gestohlen wurden.

Befürchtet worden war, dass Informationen etwa zu Prozessen zur Organisierten Kriminalität oder zu Terrorismus in die Hände der Angreifer gelangt sein könnten.

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