Islamophobie in Deutschland: Berliner Initiative fordert fairen Umgang mit Muslimen
Die Berichterstattung über Muslime und Moscheen sei negativ gefärbt. Das Bündnis "Ohne Unterschiede!" fordert "gleiches Recht für alle".
Vertreter aus Gesellschaft, Kirchen und Weltanschauungsgemeinschaften warnen vor einer anti-muslimischen Stimmung in Deutschland und fordern einen fairen Umgang mit Muslimen und dem Islam. In einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung kritisiert das Bündnis „Ohne Unterschiede!“, dass in den Medien und im politischen Reden und Handeln für Muslime andere Maßstäbe angelegt würden als bei anderen Religionsgemeinschaften und gesellschaftlichen Gruppen.
Es gelte aber „gleiches Recht für alle“ und es dürfe nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Zudem müsse mit Muslimen und nicht nur über sie gesprochen werden. „Wenn es um kritische Vorgänge oder Entwicklungen geht, ist es ein Gebot der Fairness, dass Politik, Medien und Verwaltung mit Verantwortlichen von Moscheevereinen direkt sprechen und ihnen Gelegenheit geben, ihre Lage und ihre Standpunkte darzustellen“, heißt es.
Von den Medien fordern die Unterzeichner eine sorgfältige und differenzierende Berichterstattung ohne falsche Verallgemeinerungen. Auch müssten positive Entwicklungen in muslimischen Gemeinschaften gewürdigt werden, etwa Aufrufe, an Wahlen teilzunehmen, die Zusammenarbeit mit anderen Religionen oder öffentliche Stellungnahmen gegen Antisemitismus und Gewalt aus den eigenen Reihen.
Zu den Initiatoren der Erklärung gehören die frühere Leiterin des Brandenburger Verfassungsschutzes, Winfriede Schreiber, Pfarrer Martin Germer von der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, David Driese vom Humanistischen Landesverband Berlin-Brandenburg, der Präsident des Amtsgerichts Lichtenberg, Werner Gräßle und die frühere Schulleiterin des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn Berlin, Barbara Witting.
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