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Die Grünen entscheiden am Sonnabend über ihre Landesliste für die Bundestagswahl.
© Stefan Sauer/dpa
Update

Wahl der Landesliste am Sonnabend: Berliner Grüne könnten mit reiner Frauenliste für Bundestag kandidieren

Die Berliner Grünen stecken im Umfragetief. Umso verbitterter wird um die vorderen Plätze auf der Landesliste gekämpft. Großer Verlierer könnte dabei Özcan Mutlu werden.

Hochspannung bei den Berliner Grünen: Im Neuköllner Estrel Congress Center treffen sich die Parteimitglieder am Sonnabend ab 11 Uhr zur Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl. Angesichts magerer Umfragewerte, nach denen die Partei auf lediglich drei Mandate kommen könnte, läuft hinter den Kulissen ein knallharter Wahlkampf.

Auf Platz eins treten die Bundestagsabgeordnete Lisa Paus und die frühere Landeschefin und Bettina Jarasch an. Paus gilt als leichte Favoritin, da Parteimitglieder Jarasch vorhalten, sie sei erst 2016 ins Abgeordnetenhaus eingezogen und wolle jetzt schon Richtung Bundestag „weiterziehen“. Besonders eng wird das Rennen um Platz zwei, für den auch männliche Bewerber kandidieren dürfen. Neben dem bisherigen Abgeordneten Öczan Mutlu werden der Pankower Abgeordnete Stefan Gelbhaar und die unterlegene Frau aus dem ersten Wahlgang antreten.

In Kreuzberg droht Grünen der Verlust des einzigen Direktmandats

Weil Platz drei wieder für eine Frau, vermutlich Renate Künast, reserviert ist und die Friedrichshain-Kreuzberger Direktkandidatin Canan Bayram auf Platz vier kandidieren möchte, könnten die Grünen mit einer reinen Frauenliste antreten. „In Zeiten, in denen Gender-Themen wieder erkämpft werden müssen, wäre das ein wichtiges Zeichen“, sagt Bayram, die laut Umfragen das Direktmandat ihres Vorgängers Hans-Christian Ströbele verlieren könnte. Für Platz fünf der Bundestagswahlliste bewirbt sich außerdem die Wirtschaftsinformatikerin Laura Sophie Dornheim.

Öczan Mutlu äußerte sich trotz der weiblichen Konkurrenz optimistisch: „Ich werde wie jedes Mal kämpfen, um die Mitglieder von mir zu überzeugen.“ Sollte er scheitern, kann er noch auf das Direktmandat in Mitte hoffen. Dort warten mit Eva Högl (SPD), Frank Henkel (CDU) und Beatrix von Storch (AfD) aber auch prominente Konkurrenten.

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