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Bei der Hitze müssen auch Straßenbäume und Grünflächen bewässert werden.
© Frank Rumpenhorst/dpa

Hitzewelle: Berliner Feuerwehr wässert Stadtbäume

Unorthodoxe Hilfe für dürstende Bäume gibt es in Moabit - so können auch Fußgänger zu Abkühlung kommen.

Berliner wissen sich zu helfen – und sie helfen auch gern. Nicht nur ihren Mitmenschen, auch Not leidenden Pflanzen. Manchen Moabiter Mitbürger fürchten sie wohl schon auf den städtischen Ämtern, weil vielen die Bäume in ihrem Kiez so am Herzen liegen, dass sich auch schon mal eine Bürgerinitiative für einen Ahorn bildet, der wegen eines Bauprojekts weichen soll. Da lassen sich Anwohner natürlich nicht lumpen, wenn sich bei der Hitze in diesem Sommer die Bäume vor der Tür nicht mehr allein über ihre Wurzeln versorgen können, sondern Unterstützung brauchen.

Auf außerordentliche Gießeinsätze der Feuerwehr werden sie in den kleinen grünen Straßen lange warten können, schließlich gibt es in Berlin 433.000 Straßenbäume. Da ist klar: Selbst ist die Frau, selbst ist der Mann. Lieber viel auf einmal statt täglich ein bisschen, haben Experten als Losung für Gärten ausgegeben.

Den Rat hat wohl auch ein Bewohner der Tile-Wardenberg-Straße im Ohr gehabt. Wenn schon, denn schon. Mit Schwung gönnte er vormittags dem Baum vorm Haus eine große Kanne Wasser. Doch man muss bei diesen Temperaturen auch auf die eigenen Kräfte achten. Gedacht, getan. Schon schoss das Wasser über die Balkonbrüstung in einem der oberen Stockwerke nach unten.

„Oh, Vorsicht“, entfuhr es der überraschten Fußgängerin noch, bevor die kalte Dusche mit vernehmbarem Klatschen direkt vor ihr niederging. Oben verschwand der grüne Bauch der Gießkanne, eine Nachbarin schien das unorthodoxe Schauspiel schon zu kennen. Für alle anderen empfiehlt es sich, den Spruch „Augen auf im Straßenverkehr“ um eine weitere Dimension zu ergänzen.

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