"Mall of Berlin" eröffnet: Berliner erkunden neue Mall am Leipziger Platz
Am Abend Party mit Feuerwerk und Wowereit, am Morgen ein eher ruhiger Auftakt: Das neue Einkaufs- und Wohnviertel am Leipziger Platz ist eröffnet worden. Und wie sieht's drinnen aus?
So richtig scheint der Ort im Bewusstsein der Berliner noch nicht angekommen zu sein: Zur Eröffnung der "Mall of Berlin" - immerhin des zweitgrößten Einkaufszentrums der Stadt - hatten sich am Donnerstagmorgen etwa 200 Kauflustige am Leipziger Platz versammelt. Ein Streifenwagen der Polizei stand vorsorglich vor dem Haupteingang, die Beamten mussten aber nicht eingreifen. Die Verkehrsinformationszentrale hatte im Vorfeld schon mal vorsorglich vor Stau auf den Zufahrten gewarnt. Chaos blieb jedoch aus.
Am Abend zuvor war da schon etwas mehr Betrieb. Da wurde mit tausenden geladenen Gästen vorgefeiert, unter anderem mit Klaus Wowereit. Er konnte sich dabei ein wenig Spott nicht verkneifen. „Ich hatte den Eröffnungstermin schon drei mal im Kalender“, sagte er zur Eröffnung der „Mall of Berlin“, „und nun bin ich froh, dass es wirklich geklappt hat“ – eine Anspielung auf die mehrfachen Verschiebungen des Termins, die nun Geschichte sind. Das zumindest von der Zahl der Geschäfte größte Berliner Einkaufszentrum hat seinen Betrieb am Mittwochabend aufgenommen, und unzählige Menschen - rund 10.000 waren eingeladen - nutzten die Gelegenheit für einen ersten Rundgang und erste Einkäufe.
Wo einst am Leipziger Platz das Kaufhaus Wertheim stand, ist nun ein neues Stadtquartier gewachsen. 270 Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von 76.000 Quadratmetern bilden den Kern, die „Mall“. Mit Musik und Feuerwerk feierte der Investor Harald Huth das Ende der viereinhalbjährigen Bauzeit. Neben Wowereit war sein möglicher Nachfolger, Senator Michael Müller gekommen, dazu zahlreiche andere Politiker von Bundes- und Landesebene, Schauspieler und Vertreter der Wirtschaft.
Drinnen erwartete die Gäste die 23 Meter hohe „Piazza“, die den Mittelpunkt des Einkaufszentrums bildet und als Passage eine neue Gehweg-Verbindung zwischen Leipziger und Voßstraße schafft – der Blick reicht auf der einen Seite bis zum Bundesrat, auf der anderen Seite bis zum Adlon. Drinnen dominieren italienische Fliesen, unten hochglänzend schwarz und weiß, während es rund um die Kinderfachgeschäfte weiter oben kunterbunt zugeht, alles überwiegend persönlich ausgewählt vom Investor. Die Fassade mit ihren streng gegliederten Natursteinen folgt den Vorgaben des Bebauungsplans und der Senatsbaudirektorin.
Bernd Matthies