Kirchen wollen Coronavirus-Lockerungen: Berliner Christen wollen wieder gemeinsam beten
Gottesdiente und gemeinsame Gebete bleiben verboten. Berliner Erzbischof warnt vor Benachteiligung. Evangelische Kirche wirbt für Geduld mit Politikern.
Während die Vorgaben etwa für Einzelhändler bei der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie wohl gelockert werden, sollen Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie anderer Glaubensgemeinschaften weiter untersagt bleiben. So sieht es ein Vorschlag der Bundesregierung vor.
Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch warnte deshalb am Mittwoch vor einer Benachteiligung der Glaubensgemeinschaften bei den anstehenden Lockerungen ab 20. April. Diese müssten auch für die Gottesdienste angepasst werden.
Koch pocht zwar nicht auf einen Sonderweg für die Kirchen, aber „in dem Maß, in dem Veranstaltungen ermöglicht werden, erheben wir natürlich auch den Anspruch, Gottesdienste feiern zu können“, sagte er. Wirksame Regelungen wie etwa der Mindestabstand von 1,50 Meter müssten überall gleichermaßen gelten und eingehalten werden, ob in Supermärkten, Museen, Gaststätten oder Kirchen. „Damit wäre auch geregelt, dass die Zahl der Teilnehmenden von der Größe der Räume abhängt“, sagte Koch.
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, äußerte sich zurückhaltender und warb um Verständnis für alle Seiten. „Das Recht auf Religionsausübung ist ein hohes Gut, das Bedürfnis nach Gottesdienst und öffentlichem Gebet ist hoch, gerade in dieser Zeit. Nichts darf jetzt gegeneinander ausgespielt werden.“
Gottesdienste mit enormer Bedeutung für Gemeinden
An erster Stelle stehe der Schutz der Menschen und die Solidarität. Er gehe davon aus, dass „in angemessener Weise Wege und Möglichkeiten zu Gottesdiensten geschaffen werden“. Zugleich warb der Bischof für Vertrauen in die Verantwortungsträger in der Politik bei den anstehenden Entscheidungen.
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Der katholische Erzbischof Koch wies auf die Bedeutung der christlichen Gottesdienste hin, die diese gerade in der Krise für den Zusammenhalt in den Gemeinden hätten. Grundsätzlich trage das Erzbistum die Regelung von Bund und Ländern mit. „Als Kirche sind wir solidarisch. In dieser Krise geht es nicht darum, Freiheiten – auch nicht die Religionsfreiheit – zu beanspruchen, sondern Menschen zu schützen.“
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