Von Rapper Smudo propagiert: Berlin will Luca-App möglichst rasch einführen
Hip-Hop-Musiker Smudo ist Kooperationspartner und prominenter Fürsprecher. Doch auch im Berliner Senat hat die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung einige Fans.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat eine rasche Einführung der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung angekündigt. Das sagte er nach Tagesspiegel-Informationen in der SPD-Fraktion. Zuerst hatte die "B.Z." berichtet. Weitere Details konnte eine Sprecherin des Senats am Mittwoch noch nicht nennen.
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sprach sich ebenfalls dafür aus, die App in Berlin einzusetzen. "Zusätzlich zu Schnelltests und mehr Tempo beim Impfen brauchen wir die digitale Kontakt-Nachverfolgung bei den Gesundheitsämtern", sagte Pop am Mittwoch. "Hierbei kann die Luca-App helfen. Es wird Zeit, dass wir sie auch in Berlin nutzen." Auch Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) unterstützt das Anliegen.
Die App Luca vom Berliner Start-up Nexenio hat mit dem Hip-Hop-Musiker Smudo von den Fantastischen Vier einen prominenten Fürsprecher und Kooperationspartner. „Wir haben den Feuerlöscher an der Wand, wir müssen ihn nur runterreißen“, warb der Sänger bei „Bild“ für die App – „und wir können in vier Wochen die Gesundheitsämter anbinden“.
Mecklenburg-Vorpommern hat bereits entschieden, die App flächendeckend zu nutzen. Es hat als erstes Bundesland eine Lizenz für das Luca-System gekauft, um es mit der Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter zu koppeln. Die Kundendaten würden beim Einchecken per QR-Code am Eingang etwa eines Ladens einem zentralen Server bei der Bundesdruckerei übermittelt, hieß es am Mittwoch bei einem Termin in Schwerin, bei dem die App vorgestellt wurde. Das Gesundheitsamt melde sich dann per SMS, sollte ein mit dem Coronavirus infizierter Mensch im Laden sein.
In etwa 20 Kommunen wie Rostock, Jena und auf den auf den nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr ist Luca schon im Einsatz, dort soll sie mit den Kurkarten der Urlauber verknüpft werden.
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Datenschützer äußern aber Bedenken gegen die App. Die Netzaktivistin und Linken-Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg warnte etwa, die Datenerfassung der App sei weder dezentral noch transparent organisiert. Der Quellcode der App sei nicht überprüfbar. Domscheit-Berg sieht die Luca-App im Gegensatz zur Corona-Warn-App der Bundesregierung deshalb als "nicht vertrauenswürdig" an. (mit dpa)